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03. 12. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Prozessauftakt gegen Gang in Chongqing

Am Mittwoch war der Prozessauftakt gegen 26 Verdächtige aus einem der gefährlichsten Verbrecherringe in der regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing. Der Prozess ist der letzte im Kampf Chongqings gegen das organisierte Verbrechen.

Die angeklagten Gangmitglieder Chen Zhiyi (erste Reihe Mitte) und Deng Yuping (zweite Reihe Mitte) werden mit 24 weiteren Angeklagten in Chongqing vor Gericht gebracht (1. Dezember 2009).

Insgesamt 26 Verdächtige aus einem der gefährlichsten Verbrecherringe in der regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing sind am Mittwoch vor Gericht gestellt worden. Sie werden der Tötung von drei Menschen, der Betreibung eines Casinos, das 840 Millionen Yuan, oder 81 Millionen Euro, zu hohen Zinsraten als Kredite verliehen hat, und der Betreibung eines weiteren Casinos, das gewaschenes Geld in Höhe von 60 Millionen Yuan als Kredite verliehen hat, beschuldigt. Chen Zhiyi, der mutmaßliche Boss der Gang, wird außerdem der Vergewaltigung eines Mädchens unter 14 Jahren, das ihm Glück beim Pokern bringen sollte, beschuldigt, berichtete die Oriental Morning Post am Dienstag.

Mehrere ranghohe Beamte sollen die Angeklagten gedeckt haben. Liu Xinyong, ehemaliger stellvertretender Gouverneur des Chongqinger Bezirks Yubei, war ihr größter Klient und der ranghöchste Beamte, der in den Fall verwickelt ist, heißt es in dem Bericht. Cai Shuqing, Kommissar des dritten Bataillons der Kriminalpolizei in Yubei, versorgte Chen mit Hinweisen, als dieser nach einer Razzia im Juni vor der Polizei floh, so die Zeitung. Cai war auch die Schlüsselfigur, die Chen nach zwei Morden, die vermutlich von der Gang verübt waren, Hilfe geboten hatte.

Chen wird des Aufbaus eines Casinonetzwerks in Luxus-Hotels in Yubei zusammen mit dem dortigen Steuerbeamten Deng Yuping seit 2008 beschuldigt. Chen, Deng und ihre Komplizen verdienten 30 Millionen Yuan an dem Geschäft und boten Leuten, die das Casino häufig besuchten, Kredite zu hohen Zinsraten an, besagt der Bericht. Sie eröffneten außerdem ein Pfandhaus, um illegale Gelder zu waschen. Das Pfandhaus versorgte die Casinos mit Geld und registrierte Spielschulden als Gemeinschulden. Die Gang wird beschuldigt, zwei Menschen mit einem Fleischerbeil getötet und einen weiteren erstochen zu haben, weil diese ihre Spielschulden nicht zurückzahlen konnten.

Der Prozess war der letzte im Kampf Chongqings gegen das organisierte Verbrechen. Vergangenen Donnerstag war Chen Ming nach seiner Verurteilung wegen der Organisation eines Verbrecherrings, der in den vergangenen zehn Jahren eine Person getötet und acht weitere verletzt hatte, hingerichtet worden. Vergangenen Monat war außerdem Li Yi zu einer Haftstrafe von 20 Jahren und einer Geldstrafe von 1,01 Millionen Yuan wegen Anführung einer Gang verurteilt worden.

Quelle: Shanghai Daily

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