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08. 12. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Ehemalige SARS-Patienten in China leiden an Langzeitnachwirkungen

Insgesamt sechs Jahre nach dem fatalen Ausbruch von SARS haben ehemalige SARS-Patienten weiterhin mit medizinischen und psychischen Problemen zu kämpfen. Die langzeitige Einnahme von Hormonen zur Therapie von SARS-Patienten hat bei vielen schwere Nebenwirkungen nach sich gezogen.

Insgesamt sechs Jahre nach dem fatalen Ausbruch des Schweren Akuten Atemwegssyndroms, kurz SARS, haben ehemalige SARS-Patienten weiterhin mit medizinischen und psychischen Problemen zu kämpfen. Über 60 Prozent der überlebenden SARS-Patienten auf dem chinesischen Festland haben sich wegen der durch SARS-Medikamente – riesige Dosen an Hormonen – ausgelösten Nebenwirkungen von ihren Partnern getrennt, heißt es in einem Fernsehbericht.

Viele von ihnen sind heute wegen Lungenfibrose oder schwerer Hüftschäden – Beispiele der Nebenwirkungen durch die übermäßige Einnahme von Hormonen – körperlich behindert. Die langzeitige Einnahme von Hormonen wurde bei den meisten SARS-Patienten als Therapie angewendet, obwohl sie Nebenwirkungen auslösen kann, insbesondere Knochennekrose, heißt es bei China Central Television.

Die Genesung von dem Virusausbruch, der auf dem chinesischen Festland über 340 Todesopfer gefordert und 5.300 weitere Menschen heimgesucht hatte, war das Ende einer medizinischen Krise und der Beginn der nächsten. In Beijing, einer der am schwersten betroffenen Städte während der Epidemie, gibt es heute mindestens 50 SARS-Überlebende, die an Knochennekrose leiden – eine Krankheit, die nicht akut lebensbedrohlich ist, aber die langfristig nach und nach zur Schwächung des Körpers führt. Die Patienten müssen wahrscheinlich künstliche Knochengelenke eingepflanzt bekommen, jahrelang im Rollstuhl sitzen und Lebensqualität einbüßen.

Eine Studie über SARS-Überlebende in China ergab, dass 74 Prozent der Befragten an schweren Depressionen leiden, während 39 Prozent unterschiedlich ernste Nebenwirkungen von den Hormonbehandlungen erlitten haben. Das Beijinger Gesundheitsamt richtete im März 2004 eine Sondergruppe ein, die für die Personen mit Nebenwirkungen medizinische Behandlung leistete. Medizinisches Personal, das von dem Virus infiziert wurde, wurde als erstes von den medizinischen Kosten befreit. Von Juli 2005 an übernahm die Beijinger Stadtregierung die medizinischen Kosten für alle ehemaligen Patienten, die Nebenwirkungen von den Hormonbehandlungen erlitten haben.

Das Rote Kreuz China unterstützt die Patienten mit jährlichen Zuschüssen von 4.000 bis zu 8.000 Yuan, oder rund 395 bis 790 Euro, pro Person. Zusätzlich hat jeder Bezirk in Beijing extra Krankenhäuser für die Behandlung von an Nebenwirkungen leidenden SARS-Opfern eingerichtet. CCTV produzierte eine Dokumentation über die SARS-Überlebenden und rief die Regierung zu mehr Unterstützung für die Patienten auf.

Quelle: Shanghai Daily

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