Im ersten Monat nach dem Onlinegehen der Website der Zentralen Kommission für Disziplininspektion der Kommunistischen Partei Chinas (www.12388.gov.cn) am 28. Oktober betrugt die Anzahl der Anklagen wegen Korruptionsfälle 13,800, so teilte die Kommission gestern mit.

Die Website wurde gemeinsam von der Kommission und dem Ministerium für Aufsicht errichtet. Sie bietet eine Plattform für Netnutzer, Meldung über mutmaßlicher Korruptionsfälle direkt bei der Kommission zu machen, und umfasst außerdem Links zu allen bestehenden regionalen Webseiten für Antikorruption einzelner Provinzen.

"Am ersten Tag wurde die Website 19,2 Millionen mal besucht. Und die durchschnittliche Klickanzahl liegt heute bei über 1 Millionen pro Tag", sagte der Sprecher der Kommission. "Mehr als 70 Prozent der 13,800 Fällen liegen im Verantwortungsbereich der Kommission, und (innerhalb der 70 Prozent) 45 Prozent richtet sich gegen Beamten in mittlerer oder hoher Positionen."

Die regionalen Webseiten von Beijing und den Provinzen Guangdong, Henan, Liaoning und Fujian haben innerhalb von einem Monat jeweils 3000 Anklagen empfangen, und für andere Provinzen jeweils 500 bis 2000.

Als Ergebnis von Online-Meldung gegen Korruption wurden bisher schon einige führenden Beamten in Beijing, Heilongjiang, Henan, und Guangdong bestraft. Mit Hilfe von Hinweisen der Netnutzer wurde zum Beispiel ein Offizieller der Forstwirtschaftsbehörde der Provinz Heilongjiang nach der Untersuchung verhaftet wegen der Annahme von Bestechungsgeldern in Höhe von 20 Millionen Yuan (202,990 Euro).

Zhu Lijia, Professor der China National School of Administration, sagte, die große Anzahl der Online-Meldungen zeige, dass die soziale Kontrolle von Beamten heutzutage stark zunehme.