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06. 01. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Korruption schadet dem Image Chinas am meisten

Die Chinesen betrachten Korruption als den größten Schandfleck im internationalen Ansehens des Landes, direkt gefolgt von gefälschten und minderwertigen Produkten und der Umweltverschmutzung. Das Bewusstsein, dass Kontrolle der Regierung notwendig ist, wächst.

Einer von der Horizon Research Consultancy Group durchgeführten Umfrage zufolge meinen 59,2 Prozent der 1350 befragten Personen, Korruption unter Regierungsbeamten schade dem Bild Chinas im Ausland am meisten. Die telefonische Umfrage fand Mitte Dezember in fünf großen Städten (Beijing, Shanghai, Guangzhou, Wuhan und Chongqing) statt.

Über 44,1 Prozent der Befragten sehen gefälschte und minderwertige Produkte als ein großes Problem. Es folgen Umweltverschmutzung (31,4 Prozent), unzivilisiertes Verhalten (22,7 Prozent) und Arbeitsunfälle (10,3 Prozent). Es war das dritte Jahr in Folge, dass Korruption als das größte Manko für den Ruf des Landes betrachtet wird.

Shi Yinhong, Experte für internationale Studien an der Beijinger Renmin-Universität, möchte jedoch beschwichtigen: Die Umfrage zeige, dass "die normalen Menschen dazu neigen, das internationale Ansehen des Landes von einer nationalen Perspektive aus zu betrachten."

In chinesischen wie ausländischen Medien sei Korruption "heftig kritisiert worden", stellte Shi fest. Aber er denke nicht, dass es der schwerste Faktor sei, der Chinas internationales Image beschädigt. "Die Leute wählten Korruption als das größte Problem, vor allem weil sie am meisten darüber verärgert sind."

Ye Duchu, Professor an der Zentralen Parteischule, zufolge spiegele die Umfrage die wachsende öffentliche Unzufriedenheit mit der Korruption wider. "Aber wir sollten auch beachten, dass die Führung der Kommunistischen Partei Chinas schon positive Schritte zur Eindämmung der Korruption ergriffen hat", sagte er gegenüber der China Daily.

Im vergangenen Jahr wurden 15 leitenden Beamten auf Provinz-oder Ministerialebene von ihren Posten entfernt, seit die Nation den Kampf gegen Amtsmissbrauch aufgenommen hat. "Die Menschen sind sich stärker bewusst geworden, dass Kontrolle der Regierung und Beamten bedeutsam ist, was wiederum zu mehr Besorgnis über Korruption führt", sagte der Professor.

Die wichtigste Methode, um Chinas internationales Image zu verbessern, rät Shi, sei es auch, innere Probleme der Gesellschaft besser zu behandeln. "Es ist eine bessere Handhabung von Problemen erforderlich. Das umfasst Korruption ebenso wie das Einschränken des Wohlstandsgefälles sowie ein Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichem Wachstum und Umweltschutz", sagte er.

Quelle: China Daily

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