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19. 01. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kunden könnten"dreckige" Telefonummern verlieren

Wer in Shanghai dreckige Worte per SMS versendet, kann seine Telefonnummer verlieren. Bei den Einwohnern stößt diese Regulation auf Unverständnis.

China Mobile Kunden in Shanghai, welche versaute Textnachrichten, Fotos oder Videos an andere Mobiltelefonkunden senden, könnten einem Bericht zufolge dauerhaft ihre Telefonnummer verlieren. Ein Arbeiter von Shanghai Mobile, einer Tochter von China Mobile, erklärte der Shanghai Youth Daily, dass sie bestimmte Schlüsselwörter nähmen, um dreckige SMS auszufiltern, basierend auf einer Liste des Ministeriums für öffentliche Sicherheit."Wenn eine Nachricht verdächtig ist, wird der Absender erst keine weiteren Nachrichten mehr senden und empfangen können. Die Polizei wird die Nachricht danach überprüfen", erklärte der anonyme Arbeiter der Sonntagsausgabe der Zeitung. Er fügte hinzu, dass sobald die Polizei bestätige, dass die Nachricht unsaubere Inhalte habe, die Nummer der Person für immer gelöscht würde."Ist die Nachricht nicht dreckig, kann der Kunde mit einem Beweis der Polizei kommen und die SMS Funktion weiterverwenden", erklärte er.

Bevölkerung opponiert. Die Einwohner sind der Auffassung, dass die neue Firmenpolitik zu weit gehe."Dies mag ja gut gemeint sein, aber die Strafe ist zu streng. Zudem sind nur beschränkt viele Mobilnummern verfügbar. Ich denke nicht, dass dies die beste Lösung ist", meinte Kong Xinagxuan, ein Einwohner Shanghais, zu der Global Times. Li Wenjun, ein Student im fünften Semester an der Shanda Universität in Shanghai, sagte der Global Times, dass die Regulation schnell Unschuldige betreffen könne."Ich sage definitiv Nein zu dieser Regelung. Nachrichten sind Privat. Wie kann ein Unternehmen eine Nummer schließen, wenn ein Nutzer einem Freund zum Spaß einen frechen Witz schickt?", fragte er. Die Nutzer könnten zudem ähnliche Zeichen als Ersatz für die dreckigen Worte verwenden, sodass es hart würde festzustellen, ob es gute oder schlechte Worte sind. Ein Kundenservicearbeiter von Shanghai Mobile sagte am Sonntag, dass man kürzlich mit der Überwachung begonnen habe, aber noch keine Nummern zuordne. Die Regulation ist Teil einer neuen nationalen Kampagne zur Ausrottung der Pornografie aus dem Internet und von den Mobilnetzwerken. Eine Videokonferenz im Kampf gegen Pornografie, illegale Publikationen und Piraterie, welche am Freitag in Shanghai abgehalten worden war, forderte eine bessere Kontrolle und sauberere Kultur im Vorfeld der Weltausstellung 2010 vom 1. Mai bis am 31. Oktober.

In einem Fall am Donnerstag erhielten 13 Leute in Anyang in der zentralchinesischen Provinz Henan bis zu 10 Jahren Gefängnis, da sie eine Pornowebsite betrieben. Die Website hatte etwa 100.000 Mitglieder. Den jüngsten am Freitag vom China Internet Network Information Center CNNIC veröffentlichten Statistiken zufolge waren in China per Ende Dezember 384 Millionen Menschen online, von welchen ein Drittel minderjährig ist. Die Zahl der Leute, die über ihre Mobiltelefone auf ein Netzwerk zugreifen, betrug 233 Millionen, 115 Millionen mehr als in 2008. Im Büro für öffentliche Sicherheit in Dongguan in der Provinz Guangdong können die Beamten ihren Job verlieren, falls sie die Anti-Pornografiemaßnahmen nicht strikt umsetzen können."Der Direktor muss sofort seinen Hut nehmen, wenn in der Region unter seine Kontrolle Fälle von Pornografie oder Glücksspiel entdeckt werden", sagte Liu Zhigeng, Sekretär des Dongguan Parteikomitees, am Freitag. Der Direktor des Büros für öffentliche Sicherheit im Stadtkreis Dongkeng, Ding Shoujun, wurde von seinem Posten entfernt, nachdem am 30. Dezember ein Untergrundkasino aufgelogen und 95 Menschen festgenommen worden waren.

Quelle: Global Times

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