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22. 01. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Reiseleiter dürfen von Souvenirläden keine Provisionen mehr erhalten

Fast 19.000 registrierte Reiseführer werden den größten Teil ihres Einkommens verlieren, wenn ein Vorschlag der Regierung in Kraft tritt, der vorsieht, dass sie künftig von Souvenirläden keine Provisionen mehr erhalten dürfen.

Der Entwurf, der als "Anforderungen an Tagestouren in Beijing" bekannt geworden ist, soll noch bis zum 18. Februar auf einer Website der Regierung mit weiteren Vorschlägen aus der Öffentlichkeit bedacht werden. Klar ist allerdings bereits jetzt, dass er den Reiseleitern in Beijing verbieten soll, in den Geschäften rund um Sehenswürdigkeiten Provisionen zu verlangen. Diesen Vorschlag hat die Beijinger Tourimusbehörde eingebracht, aber sie weigerte sich gestern, sich dazu zu äußern. Laut einem Artikel von Sina.com gab es im Jahr 2007 18.815 registrierte Reiseleiter in Beijing.

Die Beschwerden von Touristen, die Tagestouren gebucht hatten, waren in der letzten Zeit ausgiebig in den lokalen Medien diskutiert worden. Die Tageszeitung People's Daily schrieb etwa im November, dass eine typische Tagestour in Beijing zwei Stunden Sightseeing und sechs Stunden Einkaufen umfasse. "Es gibt nur 40 registrierte Reisebüros in Beijing, aber mehr als 800 Reisebüros bieten derzeit in der Stadt Tagestouren an. Die meisten sind illegal", sagte ein Vertreter der städtischen Tourismusverwaltung. Viele Läden würden den Reiseführern eine hohe Provision anbieten, damit diese viele Kunden bringen.

Reisebüros und Reiseführer glauben allerdings, dass dieser Vorschlag unrealistisch sei und sogar der Industrie schaden könnte. "Die Regierung will schon seit Jahren das Geschäft der Reiseführer mit den Provisionen stoppen. Bisher stets ohne Erfolg", sagte Zhou. Er führt bereits seit fünf Jahren ein Reisebüro in Beijing.

Der 25-jährige Bruce Yang, der seit zwei Jahren in Beijing als Reiseleiter arbeitet, gab an, dass sein Einkommen fast ausschließlich aus den Provisionen bestehe: "Die Reisebüros zahlen pro Tour – und das sind nicht mehr als 50 Yuan pro Gruppe. "Doch wenn seine Kunden 2000 Yuan in den Läden ausgeben würden, dann könne er 1000 Yuan Provision erhalten. "Davon muss ich dann 500 Yuan an den Busfahrer abgeben und zehn Prozent an den Reiseveranstalter. Doch auch dann habe ich noch 450 Yuan, was viel mehr ist, als die 50 Yuan, welche mir das Reisebüro auszahlt."

Yang sagt, dass die Reiseführer nicht in den Läden nach Provision nachfragen würden, sie aber trotzdem bekommen würden. "Das ist eine ungeschriebene Regel. Würden wir von den Läden keine Provision mehr annehmen, müssten die Reisebüros die Preise erhöhen, um uns zu bezahlen. Dies würde die Zahl der Touristen erheblich senken", glaubt Yang.

 

Quelle: China Daily

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