Ein ehemaliger ranghoher Justizbeamter aus der Stadt Chongqing steht seit Dienstag wegen Schutzes von Mafia-artigen Gangs und anderen Verbrechen vor Gericht. Es handelt sich um den neuesten Prozess im Rahmen der radikalen Kampagne gegen Verbrecherbanden in der Stadt.

Ein ehemaliger ranghoher juristischer Beamter aus der südwestchinesischen regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing steht seit Dienstag wegen Schutzes von Mafia-artigen Gangs und anderen Verbrechen vor Gericht. Es handelt sich um den neuesten Prozess im Rahmen der radikalen Kampagne gegen Verbrecherbanden in der Stadt.

Wen Qiang, 55, ehemaliger Direktor der Rechtsbehörde der Stadt Chongqing, wird außerdem der Annahme von Bestechungsgeldern, der Vergewaltigung und des Besitzes hoher Schulden, die er nicht zurückzahlen konnte, beschuldigt. Der Prozess findet im Chongqinger Mittleren Volksgericht Nr. 5 statt.

Die Staatsanwaltschaft erklärte, Wen habe zwischen 1996 und 2009 persönlich oder über seine Ehefrau Zhou Xiaoya Bestechungsgelder im Gesamtwert von über 16 Millionen Yuan, oder 1,6 Millionen Euro, von Gang-Anführern, Regierungsbeamten, Unternehmen und Geschäftsleuten angenommen. Als Gegenleistung für die Bestechungsgelder lieferte Wen, der 16 Jahre lang in Chongqing als ranghoher Polizeibeamter gedient hat, Schutz für Gangs, bot Beamten Posten an und half Unternehmen und Geschäftsleuten, Gewinne zu machen und polizeilichen Untersuchungen zu entgehen, so die Staatsanwaltschaft.

Wen wird außerdem wegen der mehrmaligen Vergewaltigung einer Studentin 2007 und 2008 angeklagt. Des Weiteren konnte Wen keine Rechenschaft über die Quelle von über zehn Millionen Yuan in seinem Privatvermögen ablegen.

Unter den mit Wen seit Dienstag vor Gericht stehenden Verdächtigten sind auch seine Ehefrau Zhou Xiaoya und drei ranghohe ehemalige Polizisten aus Chongqing, Huang Daiqiang, Zhao Liming und Chen Tao. Zhou wird der illegalen Annahme von 8,16 Millionen Yuan von ihnen beschuldigt, indem sie sich zunutze machte, die Ehefrau eines Regierungsbeamten zu sein. Die drei ehemaligen Polizeibeamten werden wegen einer Reihe von Verbrechen angeklagt, darunter Bestechung und Schutz von Gangs. Der Prozess soll vier oder fünf Tage lang dauern.

Wen war einer unter vielen hochrangigen Lokalbeamten, die im Rahmen des radikalen Vorgehens gegen das organisierte Verbrechen in Chongqing vor Gericht gebracht worden sind. Die Kampagne war im Juni vergangenen Jahres gestartet worden und hat viele Fälle an Verbindungen zwischen der Polizei und Verbrechern offen gelegt.

Die Chongqinger Behörden haben in den vergangenen sechs Monaten 1.176 Personen festgenommen und 782 Personen strafrechtlich verfolgt, darunter 78 Gangs, die vermutlich in organisierte Verbrechen involviert sind. Insgesamt 87 Beamte sind während der Kampagne in der Stadt strafrechtlich verfolgt worden, darunter zwölf hochrangige Beamte. Nur einen Tag zuvor war ein ehemaliger Chongqinger Polizeibeamter, der 47-ährige Yue Cun, zum Tode verurteilt worden, nachdem er der Anführung einer Mafia-ähnlichen Gang, des Mordes, der vorsätzlichen Verletzung und anderen Verbrechen für schuldig befunden worden war.