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10. 02. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Todesstrafe für "Direktor des Weißen Hauses"

Ein ehemaliger Beamte in der ostchinesischen Provinz Anhui mit dem Spitznamen "Direktor des Weißen Hauses" war am Freitag mit einem zweijährigem Aufschub zum Tode verurteilt worden. Er hatte Bestechungsgelder angenommen.

Das Urteil des Mittlere Volksgerichtshofs von Wuhu wurde Zhang Zhi'an, dem ehemaligen Parteisekretär des Kreises Yingquan in Fuyang in der Provinz Anhui, gestern Nachmittag überbracht. Wang Cheng, der ehemalige Hauptstaatsanwalt des Bezirks, war ebenfalls zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er Zhang bei seinen Machenschaften unterstützt hatte. Sowohl Zhang wie auch Wang wollen gegen das Urteil Einspruch erheben.

"Ich bin unschuldig. Ich lebe Beschwerde ein!", rief Zhang, nachdem er im Gerichtssaal das Urteil vernommen hatte. Er war so emotional aufgewühlt, dass er sogar ein Mikrofon umstieß, das vor ihm stand, wie der China News Service berichtete. Zhang war angeklagt worden, weil ein sich mit falschen Beschuldigungen an Li Guofu rächen wollte, der später in einer Haftanstalt Selbstmord beging.

Verwandte von Li Guofu demonstrieren vor dem Gerichtsgebäude und halten dabei das Bild von Li in die Höhe. Der ehemaligen Beamte aus Fuyang (Anhui) war von Zhang Zhi’an, dem Parteisekretär des Kreises, zum Tode verurteilt worden. Kleines Bild: , Zhang Zhi’an wurde gestern ebenfalls zum Tod verurteilt.

[Lao Chun/China Daily]

Die Familie von Li war mit dem Urteil des Gerichts ebenfalls unzufrieden. Sie forderte eine unverzügliche Exekution. Zhang wird auch Machtmissbrauch vorgeworfen. Er soll mindesens 52 Mal Schmiergelder in einer Gesamthöhe von 3,6 Millionen Yuan (527.000 US-Dollar) angenommen haben. Im Jahr 2007 erhielt Zhang den Spitznamen "Direktor des Weißen Hauses", nachdem bekannt wurde, dass er für 30 Millionen Yuan für die Bezirksregierung ein Nachbau des Washingtoner Weißen Hauses errichten ließ.

Im Jahr 2007 erhielt Zhang den Spitznamen "Direktor des Weißen Hauses", nachdem bekannt wurde, dass er für 30 Millionen Yuan für die Bezirksregierung ein Nachbau des Washingtoner Weißen Hauses errichten ließ.

Im August 2007 fing Xiao Hua, ein Sekretär der Stadtregierung Fuyang, einen Brief ab, in dem Zhang der Korruption beschuldigt wurde. Darin hieß es, dass er mit dem Verkauf von staatlichen Stellen und durch Machtmissbrauch Geld verdiene. Der Sekretär gab Zhang den Brief. Dieser vermutete, dass ihn Li Guofu verpfiffen hatte. Li war damals Direktor des Büros für die Entwicklung von Wirtschaft und Handel im Yingquan-Bezirk und zugleich Direktor eines lokalen Immobilienunternehmens. Zhang entschloss sich, Rache zu üben.

Er schrieb einen Brief mit falschen Anschuldigungen über angebliche Fehlverhalten von Li. Dabei nannte er Veruntreuung, Bestechlichkeit und Missbrauch seiner Macht, um seine Kindern zu helfen, einen Arbeitsplatz zu finden. Er schickte den anonymen Brief der örtlichen Polizei, der Staatsanwaltschaft, dem Gericht und auch sich selbst. Daraufhin sorgte er dafür, dass die lokale Polizei und das Amt für Disziplinkontrolle Lis Fall untersuchten. Nachdem die Behörden den Fall zu untersuchen begannen, fanden sie in Lis Wohnung eine Kopie des Brief, indem Li sich über seinen Vorgesetzten äußerte. Der Hauptstaatsanwalt Wang hat den Brief Zhang gegegen.

Im September 2007 wurde Li verhaftet und ins Gefängnis von Fuyang gebracht. Dort verhörte ihn Li über seine angebliche Korruption und zwang Li zu einem Geständnis, nachdem er dessen Familie bedroht hatte. Li starb am 13. März 2008, rund fünf Monate nach seiner Festnahme, im Krankenhaus des Gefängnisses. Der offizielle Bericht besagte, dass Li sich in seiner Zelle erhängt habe. Doch Lis Familie erklärte laut den lokalen Medien, dass Li bereits vor seinem Tod auf beiden Augen erblindet war. Die ungewöhnlichen Todesumstände von Li haben die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Medien geweckt.

Im Juli 2008 hat die Staatsanwaltschaft der Provinz Anhui beschlossen, den Fall nochmals aufzurollen. Zhang wurde im Dezember 2008 verhaftet, die Gerichtsverhandlungen begannen im November des vergangenen Jahres. Seit Juli wurden in Folge des Falles 13 diensthabende Beamten entlassen, weil sie zwischen 2001 und 2008 angeblich Zhang bestochen hatten, um befördert zu werden.

Quelle: China Daily

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