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18. 03. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Organhändler werden vor Gericht gestellt

Ein Mann, der im Verdacht steht, einen illegale Organhandelsagentur zu betreiben, warten mit drei Mitangeklagten auf seinen Prozess, nach er einen Teil seiner eigenen Leber verkauft hat.

Die Beijing Times berichtete gestern, der Verdächtige namens Liu, hätte sein eigenes Unternehmen als Makler für Organhandel gestartet, nach dem er im Dezember 2008 erfolgreich 60 Prozent seiner eigenen Leber veräußert hat.

Liu (26) kontaktiert im Oktober 2008 eine Agentur, die Spendernieren und -lebern suchte, und verkaufte einen Teil seiner eigenen Leber für 45.000 Yuan (6592 US-Dollar). Nachdem er begriffen hätte, wie das Organspendegeschäft funktioniert, habe Liu beschlossen, sein eigenes Unternehmen in dieser "Branche" zu gründen, behauptete die Zeitung.

Er suchte Organlieferanten und -abnehmer per Instant Messaging und lud zwei Kollegen aus seiner Heimatstadt im Landkreis Linshui, Provinz Sichuan, ein, sich an seinen Geschäften mit Sitz in Beijing zu beteiligen.

Fast zur gleichen Zeit kontaktierte ihn angeblich ein Mann aus dem Bezirk Jiangjin der Stadt Chongqing und erklärte sich bereit, Liu mit menschlichen Organen zu versorgen. Der Mann, mit dem Familiennamen Yang traf Liu im Februar vergangenen Jahres und sah sich dann nach "Material" für ihn um, das aus einem zentralen Stützpunkt in der Provinz Henan kam. Yang verfügte über zwölf regelmäßige Lieferanten während der "Stoßzeiten", schrieb die Zeitung.

In nur vier Transaktionen soll Liu bereits mehr als 100.000 Yuan von den Käufern bekommen haben. Außerdem hätte er rund 20.000 Yuan pro Deal von verschiedenen Seiten mitverdienen können, so der Bericht.

Die Lieferanten gaben sich oft als Angehörige der Käufer aus, weil einige Krankenhäuser festlegten, dass nur Menschen mit den gleichen Großeltern für Organtransplantationen in Betracht kommen.

Ein "Leber-Lieferant" hatte im vergangenen Mai die Polizei gerufen, nachdem er von Liu und mehr als 20 weiteren Schläger schwer verprügelt worden war, nachdem er mehr Geld für sein Organ verlangt hatte. Lebensbedrohliche Erkrankungen wurden anschließend bei dem Mann diagnostiziert, er hätte das Krankenhaus jedoch am nächsten Tag verlassen, so die Zeitung. Liu sei daraufhin sofort geflüchtet, aber mit den drei anderen innerhalb von zwei Tagen.aufgegriffen worden.

China verbot 2007 den Verkauf von Organen

Ein Gesetz, das am 1. Mai 2007 in Kraft trat, sieht vor, dass bei Transplantation von menschlichen Organen grundsätzlich der freie Wille beider Parteien zu respektieren ist. Menschliche Organe ohne die Erlaubnis oder den freien Willen des Eigentümers zu "ernten", wurde somit zum Straftatbestand. Jede Transplantation muss seither von einer Ethik-Kommission in medizinischen Einrichtungen genehmigt werden.

Kompetenz

Ein ausgewiesener Mechanismus sorgt nun dafür, dass die Institutionen in den Kliniken kompetent sind. Nicht qualifizirte Institutionen werden vom Markt ausgeschlossen. China hat seit mehr als 20 Jahren Organtransplantationen durchgeführt und ist mit rund 5000 Operationen pro Jahr der weltweit zweitgrößte Markt für diese Operationen nach den Vereinigten Staaten.

Seit 2007 werden die meisten der in China transplantierten Organe von Chinesen nach deren Ableben im Anschluss an die Unterzeichnung einer freiwilligen Spendenvereinbarung gespendet. Inzwischen besteht im Land eine riesige Lücke zwischen der Nachfrage nach funktionellen Organen und Spenden. Rund 1,5 Millionen Patienten in China suchen Organtransplantationen, aber nur etwa 10.000 von ihnen finden geeignete Organe, so das chinesische Gesundheitsministerium.

Quelle: Shanghai Daily

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