"Alles ist teurer im Supermarkt, von Obst bis zu Gemüse. Der Preis hat sich verdoppelt", sagte ein Bürger von Kunming.

Viele Geschäftsleute suchen wegen der von der Dürre verursachten Verluste in Yunnan und der benachbarten Provinz Guizhou neue Wege für den Getreidekauf.

"Ich habe gesehen, dass viele Menschen aus Yunnan und Guizhou letzte Woche auf dem Markt Reis gekauft haben. Früher haben wir eigentlich nur mit lokalen Käufern Geschäfte gemacht", zitierten lokale Medien den Händler Zhou.

Zhou zufolge haben Einkäufer gestern rund 300 Tonnen Reis von ihm gekauft. Er glaubt, dass sie mindestens weitere 2000 Tonnen Reis im Panxi Getreide und Öl Großmarkt in der Provinz Sichuan gekauft haben.

Von der Dürre sind 51 Millionen Chinesen betroffen. Mehr als 16 Millionen Menschen und elf Millionen Rinder haben nicht genug Trinkwasser, teilte Chinas staatliche Kommission für Katastrophenhilfe am Freitag mit.

Seit Herbst vergangenen Jahres gab es im Südwesten Chinas, darunter in den Provinzen Yunnan, Sichuan und Guizhou, dem Autonomen Gebiet Guangxi Zhuang und der Stadt Chongqing, nur die Hälfte des durchschnittlichen jährlichen Niederschlags. Die Wasserreserven sind erschöpft.

In Anshun in der Provinz Guizhou erlebt der Huangguoshu Wasserfall – auch als Wasserfall des gelben Obstes bekannt – der größte Wasserfall in China und in Asien derzeit die größte Wasserknappheit in seiner Geschichte. Die Stadt wurde von einer schweren Dürre heimgesucht, die mehr als 90 Prozent des Flusses und des Reservoirs austrocknete.

Um den Wasserverbrauch an dem Aussichtspunkt auszugleichen und die Dürre zu bekämpfen, speichert das Huangguoshu Reservoir das Wasser nachts und lässt es tagsüber laufen.

Die Dürre hat auch dem Volk der Dai in Süd-Yunnan einen Dämpfer verpasst. Sie wurden dazu aufgefordert, Wasserzerstäuber anstatt Eimer zu nehmen, um sich während ihres jährlichen Wasserfestes gegenseitig zu durchnässen.