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02. 05. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Psychische Störungen nehmen in China zu

Psychische Probleme werden zu einem wesentlichen Gesundheitsproblem in China. Einer landesübergreifenden Studie zufolge leiden rund 17,5 Prozent der chinesischen Erwachsenen unter verschiedenen psychischen Krankheitsbildern.

Der Studie zufolge sind bei Menschen auf dem Land psychische Probleme stärker verbreitetet als in der Stadt.

Die Krankheitsbilder umfassen Stimmungsschwankungen, Angsterkrankungen und Missbrauch von Suchtmitteln.

Die Studie wurde vom Zentrum zur Erforschung und Vorbeugung von Selbstmorden des Krankenhauses Huilongguan in Beijing sowie fünf weiteren lokalen Instituten zur Erforschung psychischer Krankheiten in den Provinzen Zhejiang, Shandong, Qinghai und Gansu durchgeführt.

Sie basiert auf der Befragung von 113 Millionen Personen und erfasst damit 12 Prozent aller Einwohner Chinas über 18 Jahre in 96 Städten und 267 Landbezirken in den vier Provinzen Zhejiang, Shandong, Qinghai und Gansu.

Personen über 40 Jahren leiden mit größerer Wahrscheinlichkeit unter psychischen Problemen als jüngere Personen.

Frauen leiden häufiger unter Gemütsschwankungen und Angsterkrankungen als Männer.

Der Missbrauch von Alkohol ist bei Männern 38 Mal häufiger anzutreffen als bei Frauen.

Dem Bericht zufolge sind die Krankheitsbilder von Provinz zu Provinz aufgrund ihrer speziellen Eigenheiten und lokalen Sitten verschieden.

"In den Provinzen Gansu und Shandong ist der Alkoholmissbrauch weit verbreitet. Die dortige Bevölkerung ist aufgrund ihres offenen und ungezügelten Charakters dem Alkoholgenuss sehr zugeneigt", sagte Li Xianyun, Direktorin des Zentrums zur Erforschung und Vorbeugung von Selbstmorden des Krankenhauses Huilongguan in Beijing. Li zufolge sind psychische Störungen zu einem weit verbreiteten Gesundheitsproblem geworden. Allerdings sei sich nur ein kleiner Teil der Betroffenen der Notwendigkeit einer Behandlung bewusst.

Der Studie zufolge sind in Shandong nur elf Prozent der von psychischen Störungen Betroffenen in Behandlung. Der Anteil ist in Qinghai sogar noch niedriger, dort sind es nur drei Prozent.

"Die meisten Menschen mit psychischen Störungen sind sich dessen nicht einmal bewusst und einige versuchen dies sogar zu verbergen, da sie deswegen über eine lange Zeit von ihrem Umfeld verachtet wurden", sagte sie. "Derartige Situationen treten besonders in Schwellenländern auf, wozu auch China gehört."

Die Studie wurde von 2001 bis 2005 durchgeführt und war die dritte ihrer Art in China. Die beiden ersten Studien stammen aus den Jahren 1982 und 1993.

"Mithilfe der Forschungsstatistiken erhalten Entscheidungsträger im Gesundheitswesen darüber Aufschluss, warum in Provinzen wie Qinghai so viele Menschen mit psychischen Störungen keine Behandlung erhalten haben. In Qinghai gibt es nur ein auf psychische Krankheiten spezialisiertes Krankenhaus", sagte Li.

"Der Bau von weiteren Krankenhäusern und die Ausbildung von mehr Ärzten sind dringend notwendig."

"In den meisten anderen chinesischen Provinzen besteht die künftige Aufgabe darin, den Menschen dabei zu helfen, Missverständnisse gegenüber psychischen Störungen auszuräumen und die Betroffenen zu behandeln", sagte sie.

Quelle: China Daily

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