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12. 05. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Erdbebenopfer von Sichuan können wieder lachen

Zahlreiche Kinder sind bei dem schweren Erdbeben in Wenchuan vor zwei Jahren zu Waisen geworden. Das Heim "Ankang Jiayuan" in Shuangliu ist eine der Einrichtungen, die sich um die einst traumatisierten Kinder kümmern. Heute können die Kinder wieder lachen.

Die elfjährige Jia Xiaoli sitzt auf ihrem Bett und ist damit beschäftigt, ein Poster für ein Klassenprojekt zu machen. Jia Xiaoli überlebte das Erdbeben der Stärke 8, das vor zwei Jahren am 12. Mai die südwestchinesische Provinz Sichuan heimsuchte und bei dem über 87.000 Menschen starben oder als vermisst gelten. Sie hat bei dem Erdbeben ihre Eltern verloren und war Zeugin der schrecklichen Zerstörung ihrer Heimatstadt im Kreis Beichuan.

Kinder im Heim "Ankang Jiayuan" in Shuangliu (Foto:slankang.com)

Sie ist eines von über 630 Kindern, die durch das Erdbeben zu Waisen wurden. Nur zwölf von ihnen wurden adoptiert, die anderen werden in Heimen oder von Verwandten betreut, wie es vom Amt für Zivilangelegenheiten der Provinz heißt. Über 200 von ihnen, darunter Xiaoli, leben im Heim "Ankang Jiayuan" in Shuangliu. "Sie ist ein kluges Kind und sehr aufgeschlossen," erzählt Xu Peixin, ihre 23 Jahre alte Tutorin.

In dem Waisenheim arbeiten fast hundert speziell ausgebildete Tutoren. Ein Tutor betreut normalerweise sechs bis acht Kinder. Außer den Erdbebenwaisen ist Ankang auch das Zuhause für weitere 400 Kinder, die ihre Eltern auf andere Weise verloren haben oder deren Familien zu arm sind, um sie großzuziehen.

Xiaoli wohnt mit drei anderen Mädchen in ihrem Alter in einem 20 Quadratmeter großen Zimmer in dem fünfstöckigen Gebäude. Sie geht zur benachbarten Grundschule New Tanghu. Das in Shandong ansässige Stahlunternehmen Rizhao Steel Holding Group stiftete die neue Schule. Das Unternehmen gab rund 130 Million Yuan, umgerechnet rund 14,7 Millionen Euro, für den Bau des Heimes und der Schule aus. Das gestiftete Geld deckt auch das Schulgeld und die Lebenshaltungskosten der Kinder ab. Jedem Kind in dem Heim stehen bis zum 18. Lebensjahr monatlich 510 Yuan, also 58 Euro, zur Verfügung, wie Qiu Lin, stellvertretende Leiterin von Ankang Jiayuan, erklärt.

Seit dem Erdbeben sind nun zwei Jahre vergangen. Auch wenn Jia Xiaoli generell ein aufgeschlossenes, fröhliches Kind ist, spricht sie nicht gern über ihre Eltern. "Die meisten Menschen brauchen ihr ganzes Leben, um Erinnerungen an eine Tragödie abzuschütteln", so Xu Peixin. Doch Xiaoli verarbeitet es gut. Ihr geht es jetzt gut. Sie hat viele Freunde und Hobbys.

"Psychologische Experten sind hergekommen, um mit den Kindern zu sprechen. Eine Untersuchung im Krankenhaus Nr.6 der Peking-Universität im vergangenen Jahr zeigte, dass es den meisten von ihnen bereits psychisch wieder gut geht", so Qiu Lin. "Jetzt liegt der Schwerpunkt darauf, sie großzuziehen und ihnen etwas beizubringen", so Qiu Lin weiter. "Die Absolventen der Mittelstufe können entweder in die Oberstufe gehen oder eine Ausbildung machen. Das bleibt ihnen überlassen", erklärt sie.

Quelle: Global Times

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