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28. 05. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Kurz nachdem Firmenchef Terry Gou sich für die bisherigen Selbstmorde entschuldigt und Präventionsmaßnahmen angekündigt hatte, sprang ein weiterer Mitarbeiter des Unternehmens in den Tod.
Mittwochabends sprang ein weiterer Arbeiter der Foxconn Technology Group in den Tod, nur Stunden nachdem sich Firmenchef Terry Gou für die jüngste Reihe von Selbstmorden entschuldigt hatte und eine bessere Versorgung der Mitarbeitenden gelobte.
Terry Gou (erster von links), Gründer von Foxconn, verneigt sich während einer Pressekonferenz zu den Foxconn Suiziden im Stadtkreis Longhua in der südchinesischen Provinz Guangdong am 26. Mai 2010. [Foto: Chinanews.com]
Beim jüngsten Suizidzwischenfall stürzte sich ein junger Mann am Mittwochabend um 23:20 Uhr vom Dach des Wohnheimgebäudes einer Fabrik in Shenzhen, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Foxconn bestätigte den Tod des Mannes und die Polizei geht nach einer ersten Untersuchung von einem Suizid aus. Der Verstorbene hieß mit Nachnamen He, war 23 Jahre alt, alleinstehend und stammte aus der nordwestchinesischen Provinz Gansu. Er wurde der Shenzhener Polizei zufolge am 18. Juni letzten Jahres in der Fabrik angestellt. Es handelte sich um zehnten derartigen Tod und den zwölften Suizid in der Fabrik in Shenzhen. Zwei von Foxconns Arbeiter überlebten ihren Selbstmordversuch, trugen aber schwere Verletzungen davon. Foxconn Präsident Terry Gou reiste sofort nach Shenzhen und führte zur Schadensbegrenzung die Medien durch den dortigen Fabrikkomplex. "Mir bereitet dies alles große Sorgen. Ich kann nachts deswegen oft nicht schlafen", erzählte Terry Gou. "Objektiv betrachtet muss ich aber eingestehen, dass wir wohl in Zukunft nicht alle Selbstmorde verhindern können. Als verantwortungsbewusster Arbeitsgeber muss man aber alles in seiner Macht stehende tun, um solchen Tragödien vorzubeugen."
Netze verhindern Sprung von Dächern. Er erzählte 300 chinesischen und ausländischen Journalisten, dass Netze um die Gebäude aufgebaut würden, um die Leute davon abzuhalten, Selbstmord zu begehen. Foxconn installierte 1,5 Millionen Quadratmeter Sicherheitsnetze, damit praktisch alle Wohngebäude und Fabrikbauten gesichert sind. "Auch wenn dies jetzt wie eine dumme und kurzsichtige Maßnahme aussieht, so rettet es doch zumindest Leben in dem es verhindert, dass jemand zufällig stützt", erklärte Gou. Foxconn werde aber auch die Löhne der Angestellten in den nächsten zwei Wochen erhöhen und den Bau eines Spitals finanzieren, das Angestellten professionelle Therapien anbietet. Siebzig Psychiater wurden beauftragt, die Angestellten zu betreuen. "Wir bilden zusätzlich auch Angestellte dazu aus, freiwillige Betreuer zu werden. Über 100 Mitarbeiter nahmen an der Ausbildung teil und wir hoffen, diese Zahl im nächsten Monat auf 1000 erhöhen zu können", so Gou. Foxconn ist Teil der taiwanesischen Hon Hai Precision Industry Corporation. Die Firma stellt Computer, Spielkonsolen und Mobiltelefone für Unternehmen wie Hewlett-Packard, Sony und Nokia her. In Shenzhen arbeiten 420.000 von Foxconns 800.000 Angestellten in China. Im riesigen Fabrikkomplex wechseln sie sich schichtweise ab.
Quelle: China Daily
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