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19. 08. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Foxconn auf der Suche nach einem Mittel, den Stress seiner Mitarbeiter zu verringern

Junge Arbeitskräfte, die normalerweise den Tag damit verbringen iPhones und andere High-Tech-Geräte zusammenzusetzen, waren gestern im Stadion des Firmengeländes versammelt. Sie riefen Slogans und schüttelten Pompons. 20.000 von ihnen waren verkleidet, angefangen beim Cheerleader-Outfit bis hin zu viktorianischen Kostümen. Das Stadion war mit einer Vielzahl an bunten Fahnen geschmückt, auf die aufheiternde Sprüche gedruckt waren.

Die eher ausgelassene Stimmung macht deutlich, wie sehr das sonst verschlossene Unternehmen Foxconn durch die Selbstmorde einiger Mitarbeiter erschüttert wurde. Die gestrige Veranstaltung fand im Foxconn Industriepark bei Shenzhen statt, wo 300.000 Menschen arbeiten und der Großteil dieser Selbstmorde stattfand. Der letzte Suizid, der zwölfte dieses Jahr, ereignete sich erst am 4. August, als eine 22-jährige Frau in Jiangsu vom Gebäude ihres Wohnheims sprang.

"Für eine lange Zeit waren wir meiner Ansicht nach blind vor Erfolg.", so Louis Woo, der Assistent von Terry Gou, dem Gründer des Dachverbandes dem Foxconn angehört. "Es [die Selbstmorde] hat uns vollkommen überrascht."

Das in Taiwan ansässige Unternehmen hat derweil die Gehälter erhöht, Beratungspersonal eingestellt und Sicherheitnetze an den Gebäuden anbringen lassen, um weitere Sprünge vom Dach zu vermeiden. Es wurde zudem eine Arbeitsrotation eingeführt, um einem monotonen Arbeitstrott entgegenzuwirken. Außerdem wurden die Wohnheime der Firma neu organisiert, so dass Mitarbeiter aus gleichen Heimatprovinzen zusammen wohnen und sich nicht so einsam fühlen. Einige Beschäftigte sagten, dass ihnen mehr Freizeit zugestanden würde. Was allerdings noch fehle, seien Zentren, in denen man diese Freizeit sinnvoll, zum Beispiel mit Sport, verbringen könne.

Woo geht davon aus, die Vorbeugung gegen weitere Tragödien biete noch einige Herausforderungen. Immerhin beschäftigt das Unternehmen 920.000 Mitarbeiter an 16 Produktionsstandorten in China, die momentan alle an Programmen zur Steigerung der Moral beteiligt sind. Foxconn ist unter anderem Zulieferer von Apple, Sony, Dell, Nokia und Hewlett Packard.

"Egal, wie sehr wir uns bemühen. Solche Dinge werden auch in Zukunft passieren.", so Woo’s ernüchternde Schlussbetrachtung.

Quelle: german.china.org.cn

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