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25. 08. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Dutzende Menschen erkrankten in Nanjing nach Verzehr von Flusskrebsen

Schlagwörter: Krebse Nanjing Oxalsäure Muskel Lebensmittelsicherheit

In der ostchinesischen Stadt Nanjing erlitten mehrere Menschen einen raschen Muskelschwund und akutes Nierenversagen, nachdem sie Flusskrebse gegessen hatten. Die Ärzte vermuten, dass einige Restaurants die Krebse mit einem Waschmittel auf Basis von Oxalsäure gewaschen hatten, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua.

Die Ärzte glauben, dass Waschmittelrückstände Rhabdomyolyse verursachen können. Dies ist eine Beschädigung der Muskelfasern, in deren Folge die Fasern ins Blut gelangen, was zu einem tödlichen Nierenversagen führen kann. Krankenhäuser in Nanjing, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Jiangsu, haben seit Juli mindestens 20 Fälle von Rhabdomyolyse registriert. Alle Patienten litten an Muskelschmerzen, und Tests stellten nach dem Verzehr von Krebsen eine erhöhte Zahl von beschädigten Muskelzellen im Blut fest.

All diese Symptome stünden zweifellos im Zusammenhang mit den Flusskrebsen, welche die Patienten jeweils ein paar Stunden vor Beginn der Symptome gegessen hätten, wird Liu Jia, ein Arzt des Volkskrankenhaus von Jiangsu, gestern in dem Yangtze Evening Newspaper zitiert. Die Patienten verspürten jeweils unerträgliche Muskelschmerzen und konnten sich wegen der Schmerzen nicht bewegen. Deswegen mussten laut Liu viele im Rollstuhl ins Krankenhaus gebracht werden. Die meisten Patienten konnten geheilt werden.

Während die Ärzte die Krankheit auf das Waschmittel zurückführen, bestreitet die Lebensmittelsicherheitsbehörde im Nanjinger Stadtkreis Baixia gestern indes einen Zusammenhang. Das Waschpulver könne kein solches Krankheitsbild auslösen, hieß es in dem Artikel weiter. Zudem hätten mindestens drei Patienten die Krebse zu Hause gekocht. In Shanghai, wo Oxalsäure bereits im Mai verboten worden war, gab es in diesem Sommer keine Erkrankungsfälle, wie Gu Zhenhua, ein Beamte der Lebensmittel- und Arzneimittelverwaltung der Stadt sagte.

Ärzte hatten bereits vor zehn Jahren festgestellt, dass der Verzehr von Flusskrebsen zu akuter Rhabdomyolyse führe kann, heißt es bei People's Daily online. Doch gab es nur sehr wenige Fälle. Nach Aussagen von Han Ting, einem Arzt des zehnten Volkskrankenhauses von Shanghai, haben die Experten noch immer keine Ahnung, welche Faktoren die Krankheit auslösen. Das jüngste Opfer war eine dreiköpfige Familie in Nanjing. Der Vater hatte die Flusskrebse in einem Restaurant gegessen und die Reste nach Hause mitgebracht. Die Mutter und der Sohn wurden nach dem Verzehr schnell krank, doch der Vater zeigte keinerlei Symptome.

Die Behörden von Nanjing durchsuchten die Restaurants, die für die Ausbreitung der Krankheit verantwortlich sein sollten. Doch sie konnten nur kleinere Fehler bei der Hygiene entdecken. So wurden etwa das rohe und das gekochte Material im gleichen Kühlschrank aufbewahrt. Die Beamten nahmen einige Proben der verkauften Flusskrebse für Tests mit. Die Ergebnisse sind noch nicht veröffentlicht worden.

Quelle: Shanghai Daily

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