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25. 09. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Mit neuer Risikokarte sollen künftig Katastrophen vermieden werden

Schlagwörter: Risikokarte, Naturkatastrophen, Planung, Bauprojekt

Die chinesischen Behörden sind daran, eine landesweite Risikokarte für Naturkatastrophen zu schaffen. Damit sollen dank verbesserten Planungsmöglichkeiten in Zukunft Katastrophen bei städtischen Bauprojekten vermieden werden.

"Seit dem August dieses Jahres haben wir in ganz China zahlreiche Projekte gestartet, um die Risiken von Naturkatastrophen zu evaluieren", sagte Zou Ming, Direktor des Amts für Katastrophenhilfe unter dem Ministerium für Zivilangelegenheiten in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua.

Genauso wie die Volkszählung soll auch diese Untersuchung künftig bei der Stadtplanung von großem Wert sein. Die Risikokarte helfe den zuständigen Behörden, Städte nicht genau in solchen Gegenden zu bauen, die besonders anfällig sind für Erdbeben, Überschwemmungen oder Erdrutsche.

Betroffen sind davon insbesondere die weitläufigen Regionen in Westchina, die in den vergangenen drei Jahren gleich drei größere Naturkatastrophen erlebt haben: Im Mai 2008 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 8,0 auf der Richterskale die Region rund um die Stadt Wenchuan in Sichuan. Im April 2010 bebte die Erde in der Provinz Qinghai im Kreis Yushu mit der Stärke 7,1. Und im August 2010 kamen bei einem schrecklichen Erdrutsch in Zhouqu (Provinz Gansu) fast 2000 Menschen ums Leben.

Das häufige Auftreten von solchen Katastrophen hat die Städteplaner in Westchina wachgerüttelt: Seither drängen diese für die weitere Städteplanung auf eine Risikokarte. Anfangs September forderte schließlich die südwestchinesische Provinz Sichuan in einem Rundschreiben alle Städte und Landkreise auf, noch vor dem 30. Oktober einen Bericht einzureichen. Dabei geht es insbesondere um Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheit und zur Umsiedlung von Menschen aus Gefahrenzonen. Die Provinz sah sich zudem die Neubauten nach dem Großen Erdbeben von Sichuan an, um sicherzustellen, dass die neuen Wohnungen und öffentlichen Einrichtungen sicher sind und genügend weit von den besonders gefährdeten Regionen gebaut werden.

"Wir sind daran, alle Um- und Neubauten hinsichtlich ihrer Sicherheit noch einmal zu überprüfen", heißt es in dem Dokument. "Dadurch können wir sicherstellen, dass sie sich nicht genau auf einem Erdbebengürtel befinden und nicht in Gegenden gebaut wurden, die besonders stark von Überschwemmungen und geologischen Katastrophen gefährdet sind." Laut dem Rundschreiben will die Provinzregierung aufgrund der Evaluation allfällige Umbaupläne entwerfen.

Die westchinesischen Regionen haben sich in den vergangenen zehn Jahren sehr schnell entwickelt. Im Gleichschritt mit einer schnell wachsenden Wirtschaft sind auch immer mehr Leute in diese Städte gezogen, erklärte Shi Peijun, stellvertretender Direktor des nationalen Komitees für Katastrophenhilfe. Doch weil die erwähnte Risikokarte fehle, wüssten viele Leute nicht, ob sie in einem Risikogebiet leben oder nicht.

"Nehmen wir den Kreis Zhouqu als Beispiel", sagt Shi. "Die Stadt liegt in einem Tal, das häufig Erdrutsche erlebt." Hier eine Stadt mit 47.000 Menschen zu planen, das sei total falsch. "Mögliche Gefahren zu vermeiden und das Land so rational wie möglich zu nutzen, steht auf der Agenda der Regierung ganz oben", erklärt Shi. "Das ist das, was wir aus diesen Katastrophen gelernt haben."

Quelle: Xinhua

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