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30. 09. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Shanghai erlaubt Verschiebung des Rentenalters

Schlagwörter: Pensionsalter, Shanghai, Pensionsfond, Arbeitnehmer

In Shanghai dürfen Arbeitnehmer bald länger arbeiten und erst später in Rente gehen, womit sie eine höhere Rente erhalten und der Pensionsfonds entlastet wird.

Ab 1. Oktober können Shanghaier Arbeitnehmer den Erhalt ihrer Rentenauszahlung verschieben lassen und auch beim Erreichen des Pensionsalters weiterarbeiten, so das lokale Institut für Personalmanagement. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die verfügbaren Arbeitskräfte zu nutzen und die Rentenauszahlung durch kontinuierliche Zunahme des Sozialversicherungskontostandes der Arbeitnehmer zu erhöhen, indem diese immer noch Arbeitsleistung erbringen, sagte die Shanghaier Arbeitskommission und das Institut für soziale Sicherheit in einer Ankündigung auf ihrer Website.

Das gegenwärtige gesetzliche Rentenalter in China liegt bei 60 Jahren für männliche Arbeitnehmer und männliche Beamte, bei 50 für weibliche Arbeitnehmer und 55 für weibliche Beamte, was einem Gesetz aus dem Jahr 1978 entspricht. Arbeitnehmer können eine monatliche Rente vom Sozialversicherungsfonds der Regierung erhalten, nachdem Sie in Ruhestand treten, wenn sie eine Zahlung in ihre soziale Sicherheitskonten für mindestens 15 Jahre geleistet haben, bevor Sie in Rente gehen. Diese neue Politik in Shanghai bezweckt nicht eine vorgeschriebene Erhöhung des gesetzlichen Rentenalters, aber es ist das erste Mal, dass die Auszahlung der Renten für Arbeitnehmer in einer chinesischen Stadt verschoben werden kann, denn die Regierung scheint eine Finanzierungslücke im Sozialversicherungsfonds zu haben.

Unter allen chinesischen Städten weist Shanghai den größten Anteil älterer Leute an der Stadtbevölkerung auf - ungefähr zweimal so viele wie der nationale Durchschnitt. Der Anteil der Senioren an der Stadtbevölkerung liegt nun bei über 20 Prozent und laut offiziellen Statistiken sind mehr als 3 Millionen registrierte Einwohner über 60 Jahre alt.

Drei Arbeiter für zwei Senioren. In Shanghai wird jeder pensionierte Arbeitnehmer von 1,5 Steuerzahlern finanziell unterstützt, während der nationale Durchschnitt bei 3,5 ist. Die große Zahl der Rentner hat einen jährliche Finanzierungslücke von ungefähr 10 Milliarden Yuan (1,1 Milliarden Euro) im Sozialversicherungsfonds der Stadt verursacht, erzählte Peng Xizhe, Direktor der Abteilung für Bevölkerung an der Fudan Universität. "Es ist ein internationaler Trend, dass die Rentenauszahlung verschoben werden, da die Arbeitkräfte immer besser ausgebildet und nachgefragt sind und Finanzierungslücken in den Sozialversicherungen zu schließen sind", so Peng. "Aber die Regierung könnte auch erwägen, die städtischen sozialen Sicherheitsnetzwerk auf die Wanderarbeiter zu erweitern, damit sich mehr Möglichkeiten zum Schließen dieser Finanzierungslücke bieten", sagte er und fügte noch hinzu, dass in viele Ländern die Nachfrage nach mehr Facharbeitskräften dadurch erfüllt wird, dass das Rentenalter erhöht wird.

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Quelle: Shanghai Daily

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