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15. 10. 2010 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Ein-Kind-Politik: Eltern "versteckter Kinder" sehen Ausweg

Schlagwörter: Ein-Kind-Politik , Hukou, Volkszählung, Familienplanung

Eltern, die gegen die Ein-Kind-Politik verstoßen und mehr als ein Kind haben, müssen eine geringere Geldstrafen zahlen, wenn sie dies initiativ den Behörden gegenüber bekennen, sagte ein Regierungsvertreter.

Ma Jiantang, Direktor des Nationalen Statistikamts, sagte in einem Online-Forum von gov.cn am Dienstag, dass die Maßnahme auf eine größere Genauigkeit bei der kommenden Volkszählung vom 1. bis 10. November abziele.

Regierungsvertreter befürchten, dass einige Eltern ihre "versteckten Kinder" nicht nennen, um Strafen zu entgehen.

Ma sagte, Eltern, die auf eigene Initiative den Verstoß bekennten, könnten eine Hukou, eine Wohnsitzregistrierung, für ihre "versteckten Kinder" erhalten und müssten nur niedrigste Geldstrafen, die als soziale Kosten bekannt sind, zahlen.

Die Gebühren variierten nach der Situation der Paare. Nach den Verordnungen zur Provinzbevölkerungs- und Familienplanung in Guangdong, muss ein Ehepaar mit einem Jahreseinkommen von 100.000 Yuan (10.700 Euro) und das in einer Stadt lebt, in der das durchschnittliche verfügbare Jahreseinkommen pro Kopf bis zu 20.000 Yuan (2100 Euro) beträgt, bis zu 280.000 Yuan (30.000 Euro) Strafe für ein zweites Kind zahlen.

Die Zahlung beträgt die Hälfte, wenn das Paar das Vergehen gesteht.

"Das ist eine gute Nachricht für viele Familien hier. Ihre Kinder haben die Möglichkeit, eine Hukou zu erhalten", sagte die 24-jährige Xiang Wu (Name von der Redaktion geändert), aus Maoming in der südchinesischen Provinz Guangdong der Zeitung Global Times gestern. Familien in der Region hätten üblicherweise zwei oder drei Kinder.

Es gibt keine Zahlen zur Anzahl der "versteckten Bevölkerung“, doch einige vermuten, dass sie sehr hoch ist.

"Im Jahr 1990 verzeichnete die Volkszählung 23 Millionen Geburten. Aber bei der Volkszählung im Jahr 2000 gab es 26 Millionen 10-jährige Kinder. Das ist ein Anstieg von drei Millionen", sagte Liang Zhongtang, Demograph und ehemaliges Mitglied der Expertenkommission der Chinesischen Kommission für Bevölkerung und Familienplanung, der Global Times.

Das Budget für die Volkszählung, die alle zehn Jahre stattfindet, beträgt acht Milliarden Yuan (855 Millionen Euro), und wird von über sechs Millionen Volkszählern durchgeführt.

Die Volkszählung beginnt am 1. November 2010, die Ergebnisse werden Ende April 2011 bekannt gegeben, sagte Ma.

Im Gegensatz zu den vorangegangenen fünf Volkszählungen, wird diese auch Personen aus Hongkong, Macao und Taiwan sowie in China lebende Ausländer mit einbeziehen.

Ma sagte, dass die Volkszähler und alle damit zusammenhängenden Behörden alle von den befragten Personen erhaltene Informationen vertraulich behandeln müssten.

Die gesammelten Daten aus der Volkszählung dürften nicht für andere Zwecke verwendet werden, auch nicht zur Erhebung von Strafmaßnahmen.

Quelle: Global Times

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