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01. 11. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Chinas Rentensystem steckt noch in den Kinderschuhen, muss sich aber der Tatsache stellen, dass die Menschen alt werden, bevor sie genug Geld für die Rente angesammelt haben, warnten Experten.
China hat eine Bevölkerung von mehr als 1,33 Milliarden, aber nur etwa 30 Prozent von ihnen werden von der staatlichen Rentenversicherung abgedeckt.
Drei von zehn Chinesen werden laut einer Prognose der Vereinten Nationen im Jahr 2040 mindestens 60 Jahre oder älter sein.
Laut Lin Yi, Experte für Sozialversicherungen an der Southwestern University of Finance and Economics, konnte sich Chinas Rentensystem nicht im Laufe der Zeit wie das in vielen europäischen Ländern entwickeln und reifen. Es steht aufgrund der Alterung der Bevölkerung und einer längeren Lebenserwartung vor einer großen Herausforderung.
Diese Herausforderung, warnte Lin, solle nicht unterschätzt werden.
"Der Maßstab der Rentenkasse sollte erweitert werden, weil eine alternde Bevölkerung bedeutet, dass mehr Menschen nach Eintritt in den Ruhestand eine Rente beziehen wollen."
Lin schlägt vor, das System solle mithilfe unterschiedlicher Investmentarten mehr Menschen abdecken, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
Die Rentenkasse verzeichne einen Fehlbetrag von 1,3 Billionen Yuan (140 Milliarden Euro), sagte Zheng Bingwen von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Um das Problem des Rentensystems und einer alternden Gesellschaft zu lösen, müsse China dringend das Rentenalter anheben.
Da die Lebenserwartung steige, könnten viele Menschen noch mit 65 oder sogar mit 70 Jahren arbeiten, was im Westen sehr häufig sei.
"Außerdem steigt der Wohlstand, wenn mehr Menschen arbeiten und mehr Geld könnte an Arbeitnehmer und Rentner verteilt werden", sagte er.
Shanghai startete im Oktober ein solches Programm. Dort können Stadtbewohner die Rentenauszahlung verzögern und über das Rentenalter hinaus weiter arbeiten.
Das Ministerium für Personalmanagement und Soziale Sicherheit teilte jedoch am 22. Oktober mit, dass China das Rentenalter "nur vorsichtig anhebe".
Bei einem Gespräch der EU und China über soziale Sicherheit am Mittwoch in Beijing, schlug Chris Daykin, ehemaliger britischer Aktuar der Regierung, ein flexibles Rentenalter und mehr Anreize für das Arbeiten über das Rentenalter hinaus vor.
Das Renteneintrittsalter in China beträgt 60 Jahre für Männer, 55 Jahre für weibliche Mitarbeiterinnen der Regierung und 50 für andere weibliche Arbeitnehmer.
Die Menschen müssen mindestens 15 Jahre in ihr Rentenkonto einzahlen, bevor sie in Rente gehen.
Einige Analysten schätzen, dass der Sozialversicherungsfehlbetrag bei einer Erhöhung des Rentenalters um ein Jahr 20 Milliarden Yuan (2,15 Milliarden Euro) geringer ausfällt.
Zur Aufrechterhaltung des Rentensystems, sagte Zheng Bingwen, müsse das System einheitlicher sein, damit China das Risiko eines zerklüfteten Rentensystems vermeiden könne.
Zheng erklärte: "Ein mehrstufiges System birgt potenzielle steuerliche, soziale und politische Risiken."
Zum Beispiel habe Chinas Rentenplanplan zurzeit vier verschiedene Betriebsmodi, die Bewohner des ländlichen Raums, Beamte, Angestellte des öffentlichen Dienstes und Mitarbeiter eines Unternehmens abdecken.
Je mehr Geld chinesische Arbeiter in ihrem Altersvorsorge-Konto anlegen, desto mehr bekommen sie im Ruhestand.
Im Durchschnitt könne die Rente eines Beamten doppelt so hoch sein wie die eines Unternehmensangestellten. Die gefährde die soziale Stabilität.
"Alle Menschen, ob Beamte, Städter oder Landbewohner, sollten durch ein einheitliches Rentensystem abgedeckt sein, wobei sich die Renten nicht stark unterscheiden."
Die Regierung plant, bis zum Jahr 2020 alle Einwohner mit dem Rentensystem abzudecken.
Quelle: China Daily
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