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| 20. 12. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Einige Webseiten in China, die pornografische Inhalte und/oder sexuelle Dienste anbieten, greifen nun zu einem einfachen, aber äußerst wirksamen Trick, um den Spürhunden der Zensur zu entgehen.
Tippt man "Shanghai Massage" in Internetsuchmaschinen, erhält man eine Reihe von Webseiten in ziemlich flüssigem Englisch, die Tür-zu-Tür-Prostitution anbieten und sich augenscheinlich an Ausländer in China wenden.
Die Betreiber der Webseiten sind Chinesen, die mit englischsprachigen Inhalten die zumeist freiberuflichen Zensoren in China überlisten wollen. Denn diese beschränken sich – oft mangels englischer Sprachkenntnisse – normalerweise auf chinesischsprachige Inhalte.
Viele der Webseiten bieten auf ihren Startseiten legitime Massagedienste an, die Bildergalerien der Masseurinnen scheinen jedoch etwas anderes zu suggerieren – alle Mädchen sind junge, halbnackte Chinesinnen mit perfekten Körpermaßen. Und die potenziellen Kunden können sie als "Gefährtinnen in der einsamen Stadt" buchen.
Oft gibt es auf der Startseite eine Hotline, die rund um die Uhr erreichbar ist. Das Servicepersonal am Telefon spricht jedoch nur Englisch und nimmt auch nur Anrufe englischsprechender Kunden entgegen, um nicht von unbequemen Fragen der Zensoren belästigt zu werden.
Ein Reporter der Shanghai Daily machte die Probe aufs Exempel und gab sich am Telefon als ausländischer Besucher aus. Die Managerin des Geschäfts, das sich vielsagend "Sweet Massage" nennt, bot an, sie könne ihm 22-jährige chinesische Escort-Mädchen nach Hause oder ins Hotel schicken, die nicht nur Englisch können, sondern auch alle Arten sexueller Dienstleistungen auf Lager hätten.
"Wir haben natürlich auch jüngere Mädchen im Angebot, 17 oder 18, aber die 22-jährigen sind unsere reifsten und spielerischsten," sagte die Managerin, die am Telefon ihren Namen nicht preisgeben wollte. Ihr zufolge muss man 1.000 Yuan (150 US-Dollar) pro Mädchen berappen, als Alternative kann man für 1.800 Yuan auch zwei buchen – für den "doppelten Spaß", wie sie versicherte. Die Mädchen könnten in 30 bis 45 Minuten innerhalb von Shanghai "angeliefert" werden, je nach Standort, so die Managerin. Gegen Aufpreis können die Kunden offenbar sogar Sex ohne Kondom bekommen. "Keine Sorge wegen Geschlechtskrankheiten, unsere Mädchen werden regelmäßig ärztlich untersucht", meinte die Managerin.
Als der Reporter kurz nach seiner Anfrage noch einmal wegen Sexdiensten anrief und Mandarin statt Englisch sprach, antwortete die Managerin, sie böten nur Massagen und legte auf.
Laut der Webseite von Sweet Massage bieten ihre Mädchen Dienste in Shanghai, Beijing, Shenzhen und Guangzhou. Sie machten jedoch nur Geschäfte per Telefon und schickten Mädchen ins Heim oder Hotelzimmer der Kunden, weil sie über kein Massagecenter verfügen.
Shanghai Daily sprach über den Vorfall mit einem Vertreter des China Internet Illegal Information Reporting Center in Beijing. Dieser meinte, sie würden die Webseite untersuchen und sie schließen, falls sie dort Beweise dafür fänden, dass sie illegale Geschäfte betreiben.
Letzten Monat erhielt das Center, das Belohnungen anbietet, 18.710 Hinweise aus der Bevölkerung über illegale Webseiten, 52,6 Prozent davon sollen pornografische Inhalte haben.
Quelle: Shanghai Daily
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