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31. 12. 2010 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die Grundsteinlegung für ein Museum, welches das verheerende Erdbeben 2008 in der Provinz Sichuan darstellen soll, löste eine Debatte über die Kosten des aufwendigen Projekts aus. Gegner befürchten, dass die Spenden der Katastrophenhilfe veruntreut werden.
Zuschauer wohnen dem ersten Spatenstich für ein Erdbebenmuseum in im Autonomen Gebiet Beichuan Qiang in der Provinz Sichuan bei. Foto: GFP
Das Museum wird sich auf einer Fläche von 140.000 Quadratmetern erstrecken und soll 230 Millionen Yuan (26 Millionen Euro) kosten. Der Bau soll vor dem 12. Mai 2011 abgeschlossen sein - dem dritten Jahrestag des Erdbebens im Kreis Wenchuan, wobei mehr als 80.000 Menschen starben und vermisst wurden.
Das Autonome Gebiet Beichuan Qiang lag nur 130 Kilometer vom Epizentrum im Kreis Wenchuan entfernt. Es war eines der am schlimmsten betroffenen Gebiete. In der Region ist hauptsächlich Heimat der ethnischen Minderheit der Qiang.
Das Museum soll den Namen "Cracks" (Risse) tragen und seine Struktur die Landrisse nach dem Erdbeben imitieren. Es wird zum Teil auf dem ehemaligen Gelände der Beichuan Mittelschule entstehen, in der mehr als 1.000 Schüler starben. Am nördlichen Teil des Sportplatzes der Schule soll eine Gedenkmauer mit allen Namen der Erdbebenopfer stehen, schrieb die Tageszeitung Beijing Times.
Fan Zhiquan, ein 40-jähriger Anwohner deren Sohn beim Erdbeben starb, sagte: "Wir sollten dieses Museum unabhängig von den Kosten bauen, weil es noch Generationen an die Katastrophe erinnert. Ich werde das Museum mit meiner Tochter besuchen und sie wissen lassen, welche Torturen wir erlebt haben."
Jiang Zhiyong, der Chef der psychologischen Beratungsstelle für posttraumatische Belastungsstörungen in Beichuan, sagte der Tageszeitung Global Times, dass die Menschen dort eine Gedenkstätte verdienten und brauchten, wo sie um Freunde und Verwandte trauern könnten.
"Das kann helfen, ihre psychologischen Traumata zu heilen. Das Museum warnt auch künftige Generationen, ihre Wohnlagen sorgfältig auszuwählen und stärkere Gebäude zu bauen, die Erdbeben standhalten können", sagte Jiang.
Allerdings ist nicht jeder mit den geplanten Millionenausgaben für das Museum einverstanden, trotz dessen symbolischer Bedeutung.
Ding Liang, Restaurantbesitzer in Beichuan, sagte der Global Times, dass, obwohl er das Museum unterstütze, er befürchte, dass korrupte Beamte einen Teil des Budgets unterschlagen.
"Diese Summe ist mehr als genug, um ein Museum zu bauen. Ich mache mir Sorgen darüber, wie viel davon wirklich für den Bau verwendet wird", sagte er. Die lokale Regierung sei mit den Ausgaben nicht transparent genug.
Zhang Shuli, Büroangestellte eines Reisebüros in Beijing, sagte: "Sie geben zu viel für ein Museum aus an einem Ort, wo fast alles neu aufgebaut werden muss."
"Ich hoffe, das Projekt rechnet sich durch Förderung des Lokaltourismus, sagte sie.
Quelle: Global Times
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