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20. 01. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Ursachen und Folgen der Bevölkerungsalterung

Schlagwörter: Bevölkerung, Alterung, demographische Alterung

WARUM ALTERN BEVÖLKERUNGEN?

Das Altern einer Bevölkerung ist primär eine Folge des nachhaltigen Rückgangs der Kinderzahlen (der Fertilität). Dieser Rückgang führt zwingend zur demographischen Alterung einer Bevölkerung. Demographisch "jung" bleiben nur kontinuierlich wachsenden Bevölkerung mit entsprechend hohen Kinderzahlen.

Daher gilt: Ohne (katastrophale) Seuchen oder Hungersnöte gibt es demographisch gesehen nur zwei Alternativen: permanentes Bevölkerungswachstum oder demographische Alterung.

Der Rückgang der Sterblichkeit hat zunächst wenig Einfluss auf den Alterungsprozess. Sinkende Säuglings- und Kindersterblichkeit (siehe das Modell des "epidemiologischen Übergangs") lässt eine Bevölkerung zunächst sogar "jünger" werden. Erst der Sterblichkeitsrückgang im höheren Erwachsenenalter verstärkt den Prozess der demographischen Alterung.

Migration kann die Bevölkerungsstruktur (kleiner Raumeinheiten) zwar stark verändern, die demographische Alterung (größerer Populationen) wird von Migrationsvorgängen längerfristig aber kaum beeinflusst.

Zuwanderung (jüngerer Menschen) ist damit demographisch gesehen keine "Lösung", die das Altern einer Bevölkerung nachhaltig verhindern kann.

Die demographische Alterung kann als eine direkte, zeitlich verschobene Folge des demographischen Übergangs angesehen werden. Sie ist daher

— ein irreversibler Prozess,

— ein globales Phänomen (und damit die Lösung des Problems permanenten Bevölkerungswachstums),

— ein verhältnismäßig langfristiger Vorgang.

MÖGLICHE FOLGEN DER DEMOGRAPHISCHEN ALTERUNG

— In den einzelnen Lebensphasen haben Menschen unterschiedliche Bedürfnisse. Dies drückt sich in einer unterschiedlichen Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen aus.

— Daraus folgen absehbare Veränderungen in der Nachfrage nach und in den Ansprüchen an bestimmte Konsumgüter.

— Sinkende Auslastung der öffentlichen Infrastruk-tur für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (Kindergärten, Betreuungseinrichtungen, Bildungseinrichtungen).

— Steigende Nachfrage nach Leistungen des (öffentlichen) Gesundheitssystems; Notwendigkeit des Ausbaus der entsprechenden Infrastruktur (Spitäler, niedergelassene Ärzte, Alten- und Pflegeheime, Mobile Krankenschwestern etc.) und Steigende Gesundheitskosten.

— Arbeitskräftemangel, verstärkte Zuwanderung und damit die zunehmende Bedeutung von Integrationsmaßnahmen sind durch die sinkende Zahl an Personen im Erwerbsalter absehbar.

— In einem zur Gänze oder überwiegend umlagefinanzierten Pensionssystem werden Beitragserhöhungen und/oder Leistungskürzungen erforderlich sein.

— Die technologische und/oder wirtschaftliche Innovationskraft und Risikobereitschaft der Gesellschaft könnten geringer werden.

— Das Durchschnittsalter der Wahlberechtigten steigt an. Demokratische Mehrheitsentscheidungen gefährden den Interessensausgleich zwischen den Generationen.

— Es können Generationenkonflikte um den "adäquaten" Einsatz knapper ökonomischer und gesellschaftlicher Ressourcen entstehen. ("Krieg" der Generationen).

Quelle: german.china.org.cn

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