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| 12. 02. 2011 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
"Dies ist eine Party vor dem Tod. Lass dich von mir in die Halle des Todes führen." Ankündigungen wie diese sind auf QQ zu finden, Chinas beliebtestem Onlinetreffpunkt für Sofortnachrichten. Dort treffen sich Fremde, um zusammen Selbstmord zu begehen.
"Ich will sterben. Wer will mich begleiten?" schrieb eine 22-jährige Studentin namens Zhang aus Lishui, einer Stadt im Südwesten der südostchinesischen Provinz Zhejiang, am 21. Juni.
Kurz darauf nahm ein 20-jähriger Neuling namens Fan aus Shanghai die Einladung an.
Zhang war es angeblich nicht gelungen, ein Angebot einer guten Universität zu erhalten, berichtete die Zeitung Qianjiang Evening News.
Fan und Zhang trafen sich am Morgen des 22. Juni am Bahnhof von Lishui und beschlossen, sich durch das Einatmen von Kohlenmonoxid umzubringen.
Sie brachten Kohle, einen Grill und Bier mit und schlossen sich in einem Hotelzimmer bei geschlossenen Fenstern ein.
Als Rauch den Raum erfüllte, bekam Zhang unerträgliche Kopfschmerzen und beschloss, den Plan aufzugeben. Er versuchte, Fan zu überreden, ebenfalls aufzuhören, doch dieser bestand darauf zu bleiben.
Zhang verließ das Hotel um 4.30 Uhr. Fan rief ihn später an und forderte ihn auf, zurück zu kommen, um das Versprechen einzulösen.
"Hör zu, wenn du Kohle und Alkohol nicht bis 20.00 Uhr zurück bringst, rufe ich die Polizei. Ich stecke in der Zwickmühle. Es hängt von dir ab", lautete Fans letzte SMS.
Zhang kehrte nicht mehr zurück. Als er um 22.50 Uhr im Hotel anrief, war es zu spät.
Mindestens fünf Menschen starben im vergangenen Jahr durch Teilnahme an einer wachsenden Unterwelt der QQ Sofortnachrichten-Gruppen, die sich "Selbstmord-Gruppe" oder "Zusammen sterben" nennen. Dort treffen sich meist Jugendliche zum Chat und planen ihren eigenen Tod.
Die Muttergesellschaft von QQ, Tencent, sperrt und löscht derzeit Informationen dieser Gruppen, die Selbstmordpakte schließen wollen. Der Volksgerichtshof der Provinz Zhejiang hatte das Unternehmen im Dezember 2010 verpflichtet, zehn Prozent der Kosten - 55.612 Yuan (6200 Euro) - in einem Zivilverfahren gegen Studenten, zu übernehmen, die sich zum Selbstmord online treffen.
Fans Eltern gaben Tencent die Schuld, schädliche Wörter wie "Selbstmord" nicht zensiert zu haben.
"Es ist das erste Mal, dass das Gericht einen Internetanbieter wegen Nichtausübung seiner Pflicht, die Verwendung schädlicher Worte zu kontrollieren, bestraft", sagte Liu Changqiu, Forscher an der Shanghaier Akademie der Sozialwissenschaften.
Quelle: Global Times
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