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07. 04. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Shanghai: Mangel an Fachkräften für Nukleartechnik

Schlagwörter: China, Shanghai, Nukleartechnik, Atomkraftwerk, Fukushima

Shanghai findet vor dem Hintergrund einer wachsenden Nachfrage nach sauberer Energie und der zunehmenden Verwendung von radioaktivem Material in anderen Bereichen, nur schwer genügend Fachkräfte für Nukleartechnik.

Bis zum Jahr 2015 wird die Stadt jährlich 1000 Fachkräfte für Nukleartechnik einstellen müssen. Doch derzeit schließen nur 100 Studenten mit Hauptfach Atomwissenschaften jährlich die Universität ab, teilte die Shanghaier Gesellschaft für Kernenergie, eine Organisation von Atomexperten mit.

Die Gesellschaft bekräftigte die Bedeutung der Kernenergie, in dem Vorhaben, China von der Abhängigkeit der umweltschädlichen Kohleverbrennung wegzuführen.

Kernenergie ist derzeit in den Schlagzeilen. Japan kämpft damit, den Austritt weiterer Strahlung aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima Daichi zu stoppen, das am 11. März von einem Tsunami verwüstet wurde.

"Die Kernenergie gilt als viel versprechendste und sauberste Art der nachhaltigen Energieerzeugung. Sie soll Kohle in Chinas Energiestrategie ersetzen", sagte Xu Daoli, Generalsekretär der Organisation.

China hat 13 Kernkraftwerke in Betrieb, mehr als 20 im Bau und weitere in Planung.

Darüber hinaus benötigen lokale Firmen, die Anlagen für die Atomindustrie herstellen, rund 200 Absolventen. Betreiber von Atomkraftwerken benötigen weitere 500.

Inzwischen haben mehr Krankenhäuser Geräte mit radioaktiven Stoffen, die Fachleute mit Spezialwissen erfordern.

Allerdings scheint schwer es für Shanghai zu sein, genügend qualifiziertes Personal zu finden.

Viele chinesische Studenten hätten in den 1960er Jahren eifrig Nukleartechnik studiert, als China danach strebte, die Atombombe zu bauen, sagte Xu.

Das Thema fiel während der "Kulturrevolution" weg, gewann jedoch in den frühen 1980er Jahren wieder an Popularität, als sich die Bemühungen auf Atomkraftwerke fokussierten, sagte er.

Die Katastrophe von Tschernobyl in der ehemaligen Sowjetunion im Jahr 1986 habe das Vertrauen in Atomenergie erschüttert, sagte Xu.

Die beliebte japanische Fernsehserie "Blutzweifel" über eine junge Frau die durch radioaktive Strahlung starb, hielt zahlreiche chinesische Studenten vom Studium der Nukleartechnik ab, sagte Xu.

Viele Universitäten nahmen keine Studenten mehr auf oder schlossen die Institute für Atomwissenschaften für 15 bis 20 Jahre, sagte Xu.

Das Institut für Physik oder Atomenergie der Fudan Universität Nummer 2, stoppte die Einschreibung von Studenten zwischen 1997 und 2009.

Peter Shan, Absolvent des Fachbereichs Physik der Fudan Universität, der jetzt in einem Aufbaustudium an der Chinesischen Akademie für angewandte Physik studiert, sagte, er sei wohl der einzige von mehr als 120 Kommilitonen, der sich in der nuklearen Forschung engagiere. Viele seiner Kommilitonen hätten Sicherheitsbedenken, sagte Shan.

Quelle: Shanghai Daily

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