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22. 04. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Auswandern durch Investition: Chinas Reiche machen sich aus dem Staub

Schlagwörter: China, Millionäre, Reiche, Auswanderung

Immer mehr chinesische Millionäre investieren in Übersee, und viele tun dies, um in ein anderes Land auszuwandern, ergab ein neuer Bericht am Mittwoch.

Der 2011 Private Wealth Report , den die China Merchants Bank (CMB) und die Unternehmensberatung Bain & Company gemeinsam veröffentlichten, zeigt, dass die Zahl der Reichen in China, deren für Investitutionen verfügbaren Vermögenswerte (finanzielle Vermögenswerte, nicht einschließlich ihrer Hauptwohnsitze) mehr als zehn Millionen Yuan betragen, im letzten Jahr 500.000 überschritten hat, 19 Prozent mehr als im Jahr 2009. Laut der Studie werden diese Leute als HNWIs (High Net Worth Individuals) definiert.

Trend: Chinas Reiche machen sich aus dem Staub

Fast 60 Prozent dieser Gruppe erwägen entweder, durch Investitionen ins Ausland zu migrieren, oder sie sind schon ausgewandert. Und unter den Superreichen mit einem investierbarem Vermögen von mindestens 100 Millionen Yuan sind 27 Prozent bereits ausgewandert, und 47 Prozent überlegen, China zu verlassen.

Der Bericht schlussfolgerte, dass "Auswanderung durch Investitionen" zu einem Trend auf dem Festland geworden ist.

Dieses Ergebnis steht im Einklang mit einer Statistik der Beijing Entry & Exit Service Association, laut der sich mehr als 1.000 Chinesen im Jahr 2009 um Einwanderung in die USA durch Investitionen beworben haben sollen, eine Verdoppelung der Zahl von 2008.

Es gibt drei Hauptgründe für die Landflucht reicher Chinesen, so der Bericht: eine bessere Ausbildung für Kinder, die Sicherheit des persönlichen Reichtums und eine Vorbereitung auf den Ruhestand.

Experte: Aushöhlung der Volkswirtschaft durch Eliten

Zhong Dajun, Direktor des gleichnamigen Beijing Dajun Instituts für Wirtschaftsforschung und -beobachtung, sagte der Global Times, die Welle von Auswanderungen der Millionäre durch Investition bedeute einen gewaltigen Abfluss von Kapital aus China und müsse deshalb unterbunden werden. "Wir haben hart gearbeitet, um die Wirtschaft in den vergangenen 30 Jahren zu entwickeln, aber jetzt gehen die Eliten unserer Gesellschaft mit unermesslichen Reichtümern ins Ausland. Der Verlust könnte sogar höher sein als all die ausländischen Investitionen, die wir angezogen haben. Das heißt also, wenn die Zeit der Ernte kommt, werden wir finden, dass alle Früchte unserer Arbeit sich in den Körben anderer befinden", bemerkt Zhong.

Ein Bericht der China Youth Daily wies darauf hin, ein "Unsicherheitsgefühl" sei ein Hauptfaktor für das massenhafte Verschwinden der Reichen ins Ausland: Trotz ihres enormen Reichtums seien viele von ihnen stark von ihren Verbindungen mit dem Regierungsapparat abhängig, aber die staatlichen Monopole versetzen sie häufig in eine ungünstige Marktposition. Außerdem machten diese "guanxi" sie leicht zur Zielscheibe von Korruptionsvorwürfen durch die Öffentlichkeit, so die Zeitung.

Quelle: german.china.org.cn

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