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06. 05. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Jiangsu: Krankenhaus soll abgetriebenen Fötus verkauft haben

Schlagwörter: Adoption, Abtreibung, Krankenhaus

Ein Krankenhaus in einer ostchinesischen Stadt steht unter Verdacht, einen Fötus verkauft zu haben, der nach einer Abtreibungsoperation überlebt hatte. Das Krankenhaus behauptete jedoch, das Kind aus "humanitärem Respekt" zur Adoption gegeben zu haben.

Das Tongji Maternity Hospital in Xuyi, Provinz Jiangsu

Das Tongji Maternity Hospital in Xuyi, Provinz Jiangsu, nahm illegal eine Abtreibung bei einem 17-jährigen Mädchen vor. Der Fötus wurde dann von einem Ehepaar adoptiert, und die minderjährige Mutter erhielt 5000 Yuan "Ernähungsgebühr". Das Krankenhaus behauptete, es habe selbst kein Geld dabei verdient. Die Polizei konnte sich offenbar noch nicht entschieden, ob es sich bei diesem Fall um Menschenhandel oder eine Adoption handelte, wie die örtliche Zeitung Modern Express am Mittwoch berichtete.

Die Polizei startete eine Untersuchung, nachdem ein anonymer Informant gemeldet hatte, ein Fötus sei von Ärtzten des Krankenhauses verkauft worden. Der Informant war nach eigenen Angaben ein Mitarbeiter des Krankenhauses.

Das Mädchen gehöre laut ihm einer ethnischen Minderheit an und hätte die Abtreibung im April vornehmen lassen, als sie etwa im achten Monat schwanger war. Doch der Fötus überlebte erstaunlicherweise die Operation. Das minderjährige Mädchen sei unverheiratet und könne das Kind nicht selbst erziehen. Sie hätte deshalb beschlossen, es zu verschenken, so der Bericht.

Die Polizei nahm zwei Ärzte zur Vernehmung fest. Ein Arzt namens Min, der an der Abtreibung aktiv teilgenommen hatte, sagte, die Adoption des Kindes sei zwischen dem Mädchen und der adoptierenden Familie vereinbart worden, und die Ärzte hätten keine Gebühr dafür erhalten. Er dementierte, dass es Menschenhandel sei, sagte die Polizei.

"Wir wollten nicht erleben, das das Kind verlassen wird oder stirbt. Da das Mädchen nicht in der Lage war, das Kind aufzuziehen, halfen wir aus menschlicher Rücksicht dabei, Pflegeeltern zu finden", sagte Wu Jianzhong, Direktor des Krankenhauses.

Dem chinesischen Recht zufolge müssen Frauen, die mehr als 28 Wochen schwanger sind, eine Bescheinigung bei der örtlichen Behörde für Familienplanung erhalten, bevor sie sich für eine Abtreibung entscheiden können. Das Krankenhaus führte jedoch die Operation ohne eine entsprechende Genehmigung durch.

Wu gab zu, dass es Lücken in der Verwaltung des Krankenhauses gibt und versprach, die Aufsicht zu verstärken.

Tang Hongxin, ein Anwalt in Beijing, sagte dass es in China kein Strafgesetz gegen Abtreibungen bei Minderjährigen gebe. Die Vorschriften verböten aber vorgeburtliche Geschlechtsbestimmung von Föten und geschlechtsselektive Abtreibungen für nichtmedizinische Zwecke.

Laut Polizei geht die Untersuchung des Falls weiter.

Quelle: german.china.org.cn

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