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26. 05. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Preis für chinesische Kräutermedizin schnellt in die Höhe

Schlagwörter: chinesische Medizin , TCM, Preis

Die Preise für traditionelle chinesische Medizin (TCM) sind in den letzten Monaten chinaweit auf der ganzen Linie stark angestiegen. Manche Produkte sind inzwischen sogar mehr als doppelt so teuer wie noch ein Jahr zuvor.

Nach Angaben des chinesischen Verbands für Traditionelle Chinesische Medizin hat sich der Preis von 84 Prozent der insgesamt 537 Arten traditioneller Medikamente erhöht. 96 Produkte sind innerhalb eines Jahres sogar mehr als doppelt so teuer geworden. Shen Jianhua, Präsident des Krankenhaus für Traditionelle Chinesische Medizin im Stadtviertel Liwan, wurde von der englischsprachigen Zeitung China Daily mit der Aussage zitiert, dass die durchschnittlichen Kosten für eine Verschreibung in seinem Krankenhaus von 84 Yuan (12,7 US-Dollar) im vergangenen Jahr auf 102,7 Yuan im April 2011 angestiegen seien.

"Dieser heftige Preisschub wird eine Menge Leute, die ihr Heil in traditioneller chinesischen Medizin suchen, stark beeinflussen", sagt Wen Zhangbin, der gerade seinen drei Jahre alten Enkel zu einem TCM-Arzt in einem Krankenhaus in Guangzhou (Provinz Guangdong) gebracht hat. Wen vermutet, dass viele Leute TCM verwenden, weil sie nicht nur an deren Wirkung glauben, sondern auch, weil die chinesischen Medikamente billiger als westliche Medizin sind.

Wetter und Spekulationen.

In einem Basar in Guangzhou kostet ein Kilo Taizishen über 500 Yuan. Zu Beginn des Jahres 2010 lag der Preis noch bei weniger als 50 Yuan. Taizishen wird hauptsächlich verwendet, wenn Kinder an Fieber oder Husten leiden. Ein Händler erklärt, dass der Preis wegen der ernsthaften Dürre in Südwestchina im vergangenen Jahr und der Trockenheit in Nordchina anfangs dieses Jahres angestiegen sei. Solche Wetterkapriolen hätten nämlich dazu geführt, dass weniger Kräutermedizin hergestellt wurde. Gleichzeitig hätten viele Bauern mit dem Pflanzen der Kräuter aufgehört, da sie wegen der hohen Kosten für Dünger und Agrochemikalien kaum noch Gewinne einfahren konnten.

Xing Zhenjie, Generalmanager der Bozhou Zhenjie Medizinfirma aus der Provinz Anhui, sagt, dass ein Teil des Problems darin bestehe, dass sich die Preise der traditionellen Kräutermedizin leicht manipulieren lassen. "Manche Wirkstoffe können nur in bestimmten Gebieten angepflanzt werden. Wenn ein Investor die ganze Ernte aufkauft, kann er leicht spekulieren", erklärt er. Findige Geschäftsleute würden teilweise den ganzen Bestand aufkaufen, um den Preis in die Höhe zu treiben. "Einige Produkte haben eine Haltbarkeit von bis zu 20 Jahren. Deswegen horten manche Leute, einschließlich der Bauern, die Medizin", sagt Xing. "Da chinesische Medizin kein standardisiertes Ablaufdatum kennt, müssen sie sich auch keine Sorgen über das Verfallsdatum machen."

Jiang Yanghua, Analyst bei China Investment Consulting, empfiehlt, Preis- und Produktionskontrollen einzuführen, um den Markt zu überwachen. Darüber hinaus sagte Jiang, ein Reservemechanismus würde dazu beitragen, den Druck zu lindern, wenn der Preis noch weiter steigen sollte.

Quelle: China Daily

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