Chinas Staatsrat, das Kabinett, gab gestern neue Bestimmungen zur Verwendung von Prepaid-Einkaufskarten heraus. Sie verbieten Regierungsmitarbeitern diese Karten anzunehmen. Die Namen der Inhaber von Karten mit hohem Wert müssen im Zuge des Kampfes gegen Korruption künftig registriert werden.

Die neuen Regelungen, die sieben Regierungsbehörden erstellten, darunter die Zentralbank, das Handelsministerium und das obere Antikorruptionsbüro, sehen vor, dass der Höchstbetrag auf einer nicht registrierten Prepaid-Einkaufskarte 1.000 Yuan (109 Euro) nicht überschreiten darf. Der Betrag auf einer registrierten Karte ist bei 5.000 Yuan (543 Euro) gedeckelt.

Personen oder Unternehmen, die unregistrierte Karten mit mehr als 10.000 Yuan (1086 Euro) kaufen, müssen ihre Namen registrieren lassen. Firmen, die Karten im Wert von je mehr als 5.000 Yuan kaufen oder Einzelpersonen, die Karten im Wert von mehr als 50.000 Yuan (5.400 Euro) kaufen, müssen über Banken, anstatt in bar zahlen, so dass die Regulierungsbehörden die Transaktionen überwachen können.

''Korruption, der Missbrauch öffentlicher Mittel und Steuerhinterziehung sind im Zuge der steigenden Beliebtheit von Prepaid-Einkaufskarten ernsthafte Probleme geworden'', teilte der Staatsrat mit. ''Der Markt muss mit eiserner Hand reguliert und Unregelmäßigkeiten ausgemerzt werden.''

Berühmt-berüchtigter Ruf

Einige Unternehmen nutzen die Karten als Mittel der Gehaltszahlung an die Mitarbeiter, um Steuern zu umgehen. Die Karten erhielten somit einen berühmt-berüchtigten Ruf. Korrupte Regierungsbeamte wurden häufig dabei erwischt, wie sie Prepaid-Karten zusammen mit Malerei, Kalligrafie, Luxustaschen und Schmuck horteten.

Prepaid-Karten, die von Geschäften oder Anbietern von Geldkarten herausgegeben werden, sind in China beliebt, da sie leicht in Restaurants, Einkaufszentren, Theatern und Kaufhäusern eingesetzt werden können.

Sie sind auch sehr beliebt in Friseursalons, Fitnessstudios und Wellness-Centern. Verbraucher laden die Karte einmalig auf und lassen bei Einkäufen die Ausgaben davon abbuchen.

Wenn Händler jedoch mit dem Geld, das für die Karten bezahlt wurde, untertauchen, können Verbraucher leicht ihr Geld verlieren. Zum Schutz des Verbrauchers müssen die Karten ausgebende Händler, nach der neuen Regelung Abkommen mit Banken abschließen, bei denen sie das Geld hinterlegen.

Die Gültigkeitsdauer von unregistrierten Karten sollte mindestens drei Jahre betragen, registrierte Karten sind unbeschränkt gültig.