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09. 06. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

TCM-Hersteller lässt Ausländer nach Falschdiagnose überteuerte Kräuterpillen kaufen

Schlagwörter: TCM, Beijing, Tongrentang, Reisebüro

Der führende Hersteller traditioneller chinesischer Medizin (TCM) in Beijing gerät nun ins Zwielicht eines Betrugsskandals. Er soll in Zusammenarbeit mit Reisebüros ausländische Touristen bei Tagestouren von "medizinischen Experten" als krank diagnostiziert haben lassen, um zu überhöhten Preisen Kräutermedizin an sie verhökern zu können.

Touristen werden während Eintagestouren in Beijing häufig zu einem Shop der Traditionsmarke Tongrentang im Bezirk Changping gebracht. Angeblich, um das berühmteste TCM-Unternehmen Chinas mit einer Geschichte von 342 Jahren zu besichtigen. Sie werden aber bei diesen sogenannten Besichtigungen häufig dazu überredet, Hunderte oder gar Tausende Yuan für Medizin zu zahlen, nachdem sie von den "medizinischen Experten" als krank diagnostiziert worden sind. Den Gewinn teilen sich Tourguides, Reisebüros und Tongrentang.

Viele der Touristen, die meistens in Fünf-Sterne-Hotels aufenthalten, wurden während ihrer Reise in den Laden als eine der Sehenswürdigkeiten im Vorort der Hauptstadt geführt. Die Mitarbeiter im Laden erklärten TCM in Englisch und fühlten ihnen den Puls. Manchmal übersetzten die Dolmetscher die Diagnosen ins Koreanische oder andere Sprache, wie die Nachrichtenagentur Xinhua gestern berichtete.

Ein amerikanischer Tourist, der im Wangfujing Grand Hotel wohnte, sagte gegenüber Xinhua, dass er im Hotel am 14. Mai 2011 nur 350 Yuan für eine ganztägige Pauschalreise zur Großen Mauer gezahlt hatte. Aber während der Tour hätte man ihn überraschend gemeinsam mit einigen anderen Ausländern in den Laden gebracht.

Wie bei den meisten Reisenden in seiner Touristengruppe, wurden bei ihm Nierenprobleme diagnostiziert. Daraufhin wurden sie überredet, TCM-Pillen zu kaufen, um die Leistungsfähigkeit ihrer Nieren zu verbessern. Besorgt um seine Gesundheit, zahlte der Amerikaner 780 Yuan für eine kleine Schachtel mit Kräuter-Pillen. Ein Engländer aus der selben Touristengruppe zahlte 1720 Yuan für Pillen, die angeblich seine Knochen stärken können.

Der Überwachungsamt für Medikamente in Beijing untersuchte die Produkte, die die Touristen gekauft hatten, und fand heraus, dass die Mittel weder qualifiziert waren noch mit eindeutigen Fertigungsdaten versehen waren.

Die Nachrichtenagentur Xinhua zitierte einen Branchenkenner mit den Worten, einige Hotelportiers arbeiteten mit Reisebüros zusammen, um gemeinsam ausländische Touristen zu betrügen.

Ein leitender Mitarbeiter der Firma Tongrentang dementierte anfänglich, dass das Geschäft eine ihrer Verkaufsstellen sei, musste jedoch später zugeben, dass es sich um einen ihrer Franchise-Läden handele. Er stritt auch ab, dass die Leute in den weißen Kitteln Mitarbeiter seien, und sagte, weder die Diagnose noch die angebotenen Pillen seien eine Geschäftstätigkeit seines Unternehmens. Allerdings hatte der englische Tourist den Journalisten eine Rechnung mit dem Firmenstempel des Ladens gezeigt.

Quelle: german.china.org.cn

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