Wen Jiabao testet die Fahrt auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Beijing und Shanghai.

Am Donnerstag nahm die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Beijing und Shanghai ihren Betrieb offiziell auf. Um 15 Uhr startete der Zug des Modells CH380 BL, welches China selbst hergestellt hat, aus dem Bahnhof Beijing South. Mit diesem "Bullet Train" fuhr auch der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao mit.

Bereits vor der Fahrt hat sich der Premierminister bei den Mitarbeitern der Eisenbahn über den Bau und die Verwaltung der neuen Strecke informiert. Er bekräftigte dabei die Bedeutung der Sicherheit der Hochgeschwindigkeitszüge. Zudem wies Wen darauf hin, dass die Mitarbeiter den Fahrgästen guten Service leisten sollen.

Während der Fahrt hat sich der chinesische Premier mit den anderen Passagieren unterhalten. Dadurch hat Wen die Meinung der Fahrgäste über den Hochgeschwindigkeitszug erfahren.

21 Minuten nach dem Startschuss stieg der Ministerpräsident am Bahnhof Langfang aus. Der Zug fuhr weiter durch die Stadt Tianjin sowie die Provinzen Hebei, Shandong, Anhui und Jiangsu. Um 19.48 Uhr erreichte der Zug wie geplant die Endstation, den Shanghaier Hongqiao-Bahnhof. Damit hatte die Bahn 1318 Kilometer hinter sich gelegt.

Beim Betrieb des neuen Superzugs schwankt derzeit das Tempo um 300 Kilometer pro Stunde. Die Strecke war ursprünglich für die Geschwindigkeit von 350 Kilometern gedacht. Dass die Züge etwas abgebremst würden, sei auf die "Sicherheitsgründe" zurückzuführen, erklärte Sheng Guangzhu, der aktuelle Eisenbahnminister, kürzlich in einem Interview. Die chinesische Behörde bekräftigte jedoch zu unterschiedlichen Gelegenheiten, dass die Züge noch schneller fahren könnten. Als der letzte Minister Liu Zhijun noch im Amt war, raste der Hochgeschwindigkeitszug auf der Strecke Wuhan bis Guangzhou mit einem Tempo von 380 Kilometern pro Stunde. Dies gilt angeblich als die "weltweit schnellste Betriebsgeschwindigkeit". Von heute an dürfen die Züge auf der Strecke nach der neuen Regel aber die Grenze von 300 Kilometern pro Stunde nicht mehr überschreiten.