Eine wohlbekannte Schauspielerin erregte letzte Woche die Gemüter, weil sie in ihrem Mikroblog die Bibel zitierte, um ihre Antipathie gegenüber Schwulen zum Ausdruck zu bringen. Lu Liping (51) ist Christin. Seit letztem Mittwoch hat sie einige ihrer Blogs upgedatet, in denen sie Homosexualität ein Verbrechen nennt, das von Gott verabscheut wird.

Lu Liping

In einem ihrer Mikroblogs zitiert Schauspielerin Lu Liping die Römer 1:26-27: "Aus diesem Grund übergab Gott sie schändlichen Leidenschaften. Sogar ihre Frauen tauschten natürliche sexuelle Beziehungen gegen unnatürliche. Auf die gleiche Weise verließen auch Männer natürliche Beziehungen mit Frauen und entflammten in Begierde füreinander. Männer gaben sich schändlichen Akten mit anderen Männern hin, und sie erhielten in sich selbst die verdiente Strafe für ihren Irrtum."

Lu schrieb, das wäre "sehr kraftvoll und überzeugend".

In einem anderen Eintrag, reproduzierte sie den Mikroblog eines Priesters, der die Legalisierung der Homoehe in New York kommentierte. Er schreibt: "Bis jetzt ist New York der sechste und auch der größte Bundesstaat in den USA, der die Homoehe legalisiert hat. Gott, bitte vergieb diesem immer weiter degenerierenden Ort! Selbst wenn eines Tages Antihomosexualität illegal werden sollte, werde ich weiter predigen: Homosexualität ist ein Verbrechen. Gott liebt die Menschen und hasst Verbrechen! Glaubt an Jesus und besiegt das Verbrechen!"

Lu kommentierte: "Brüder und Schwestern, alle sollen das sehen!" Sie gab sogar ein Beispiel dafür, wie ein schwuler Mann „sein Verbrechen einsah“ und sich schließlich selbst korrigierte, indem er Jesus um Hilfe bat.

Ihre Worte haben viele Leute geschockt und viel Kritik auf sich gezogen. Waren es bei ihren anderen Mikroblogs jeweils ein paar hundert, hat jeder ihrer Einträge über Homosexualität mehr als 10.000 Kommentare erhalten.

Obwohl es auch Leute gibt, die ihr zustimmen, drückten viele ihren Ärger über Lus Intoleranz aus, insbesondere, weil sie eine Person ist, die in der Öffentlichkeit steht. Ihre Attitüde hat damit mehr Einfluss auf gewöhnliche Menschen.

"Wie kann man nur so grausam sein", sagte Xiaoguo (Name geändert), eine 26-jährige Lesbe. "Lehrt Gott sie nicht auch zu lieben? Kennt sie überhaupt selbst irgendeinen Schwulen oder eine Lesbe?"

Li Yinhe, eine Soziologin und Aktivistin für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Geschlechtergleichheit, sagte, Lus Ansichten wären "klischeehaft, ignorant und rückwärtsgewandt".

"Nicht alle Christen sind gegen Homosexualität", so Li in ihrem Mikroblog. "Lu sollte ihren eigenen Status bedenken. Sie steht in der Öffentlichkeit, und es ist daher unverzeihlich, dass sie solch voreingenommene Meinungen zum Ausdruck bringt."