Öl tritt weiterhin an den beiden Plattformen von ConocoPhillips in der nordostchinesischen Bohai-Bucht aus, wie es von der chinesischen Meereskontrollbehörde am Freitag hieß. Fernerkundungssatelliten und eine am Mittwoch und Donnerstag durchgeführte Untersuchung durch ein Patrouillenboot in den Gewässern, beides angeordnet von der Staatlichen Chinesischen Meeresverwaltung (SOA), haben ergeben, dass Ölflächen in einem Gebiet von 4,6 Quadratkilometern östlich des Ölfelds Penglai bestehen, auch wenn die Bemühungen um die Säuberung der Gewässer durch ConocoPhilips andauern.

Die Beobachtungen hätten ergeben, dass Öl an der Plattform C des Ölfelds mit einer Geschwindigkeit von rund 2,52 Litern pro Tag ausläuft, und Ölflächen seien nahe der Plattform B trotz der Bemühungen des Unternehmens der Säuberung der Gewässer gesichtet worden, so Lin Fangzhong, ein Beamter der SOA zuständig für das Nordchinesische Meer, am Freitag. Die Dichte der Ölschadstoffe pro Liter des Meerwassers, von dem in dem Gebiet Proben genommen wurden, habe ein Maximum von 118 Mikrogramm erreicht, was weit das Limit von 50 Mikrogramm pro Liter überschreite, das in China für die Qualität von zweitklassigem Wasser gilt, so er. Vor Entstehung des Öllecks hatte das Meerwasser in dem Gebiet Level Eins des nationalen Standards erreicht gehabt.

Das Ölfeld wird gemeinsam von ConocoPhillips China (COPC), einer Tochterfirma des US-Energiegiganten ConocoPhillips, und China National Offshore Oil (CNOOC), dem größten chinesischen Ölproduzenten im Meer, betrieben. Die für das Nordchinesische Meer zuständige Stelle des SOA hat COPC angeordnet, vor dem 31. August die mit Öl verschmutzten Gebiete zu reinigen und eine sorgfältige Untersuchung durchzuführen, um weitere Risiken von Lecks auszumerzen. COPC hatte zunächst die beiden Öllecks Anfang und Mitte Juni gemeldet, als ein Gebiet von 840 Quadratkilometern verschmutzt war. Ölschadstoffe wurden bis hin zu Stränden in den Provinzen Hebei und Liaoning entdeckt, die für Verluste bei den Einnahmen des dortigen Tourismus und der Hydrokulturanbauindustrie verantwortlich gemacht werden.

Ein weiterer Fall eines Öllecks, der am 12. Juli gemeldet wurde, passierte an der Plattform des Ölfelds Suizhong 36-1, die ebenfalls von CNOOC betreiben wird. Es handelte sich um das dritte Ölleck in zwei Monaten in der Bohai-Bucht.