Die Gesellschaft Rotes Kreuz China hat am Samstag eine im Internet kursierende Behauptung dementiert, wonach die Disziplinarbehörden wegen Korruption gegen einen ihrer führenden Beamten ermitteln.

Seit Freitag gab es auf Weibo.com, einem großen chinesischen Microblog-Dienst von Sina.com, mehrere Tausend Antworten auf einen Beitrag, wonach der Vizepräsident des chinesischen Roten Kreuzes suspendiert und sein Büro versiegelt worden ist, damit die Behörden besser ermitteln können.

In weiteren Online-Beiträgen hieß es, dass "Guo Meimei", eine 20-jährige Chinesin, die sich mit der Zurschaustellung ihres Reichtums, der scheinbar mit dem Roten Kreuz in Verbindung gebracht werden kann, zum Mittelpunkt der öffentlichen Wut machte, von der Polizei festgenommen worden war.

"Niemand vom Roten Kreuz wurde verhaftet", sagte ein Offizieller des Roten Kreuzes, der seinen Namen nicht nennen wollte, zur Nachrichtenagentur Xinhua. Da Guo in keiner Verbindung zum roten Kreuz stehe, könne er allerdings nichts über den Verbleib von Guo sagen.

Das Rote Kreuz kam vergangene Woche in die Kritik, nachdem der Weibo-Account von Guo entdeckt wurde, in dem sie zahlreiche Bilder über ihren verschwenderischen Lebensstil veröffentlicht hatte. Die Frau gab an, dass sie in der "Kommerzabteilung des Roten Kreuz" Generalmanagerin sei – eine Abteilung, die allerdings nach Angaben des roten Kreuzes nicht existiert.

Die Internetnutzer vermuteten, dass die Frau ihre extravaganten Käufe mit Geld finanziert hatte, das sie vom Roten Kreuz unterschlagen hat. Daraufhin hat das Rote Kreuz einen eigenen Micro-Blog ins Leben gerufen, um zu zeigen, dass die Organisation bereit ist, die Transparenz zu erhöhen, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen.