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15. 09. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China setzt mehr Mittel für die HIV-Forschung ein

Schlagwörter: AIDS HIV Impfstoff UNAIDS USA EU AVAC 

Beijing investierte im Jahr 2010 mehr als 18 Millionen US-Dollar in die Forschung und Entwicklung eines HIV-Impfstoffs. Damit ist China laut einem Bericht der UNAIDS nach den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union der drittgrößte Akteur im Kampf gegen die Immunschwäche.

Auf internationaler Ebene standen für die Forschung und Entwicklung eines HIV-Impfstoffs im vergangenen Jahr 859 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Dies sind neun Millionen US-Dollar weniger als 2009. Gleichzeitig erhöhte China seine Ausgaben um fast vier Millionen, hieß es in dem globalen Bericht, welchen mehrere internationale Organisationen wie die AIDS Vaccine Advocacy Coalition (AVAC) gemeinsam verfasst haben.

"Der langfristige Charakter der Impfstoff-Forschung erfordert nachhaltige Investitionen weltweit, und mehr Entwicklungsländer wie China sollten eine größere Verantwortung übernehmen", sagte Kevin Fisher von der AIDS-Impfkonferenz, die am Dienstag begann. Leider seien die Mittel für die Forschung seit 2000 in der ganzen Welt abgeflacht. Einige frühe Unterstützer, wie Kanada und Schweden, haben ihre Beiträge stark zurückgefahren. Die EU, die einer der wichtigsten Geldgeber ist, hat seit 2007 die Beiträge um 23 Prozent gesenkt.

Im Gegensatz dazu hat die chinesische Regierung versprochen, die Mittel für die HIV-Impfstoffentwicklung in den kommenden fünf Jahren um mindestens 20 weitere Prozent zu steigern, sagte Shao Yiming, Direktor der Abteilung Virologie und Immunologie beim Nationalen Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Aids und Geschlechtskrankheiten. Gegenwärtig wird auf dem chinesischen Festland an vier konkreten Impfstoffen geforscht. Die Forschungen werden alle von der Regierung bezahlt.

"Angesichts vieler entwickelten Länder wie den USA, die Dutzende von HIV-Impfstoffe entwickeln, braucht China mehr Geld, um eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit haben", sagte Shao. Sein Team wartet derzeit auf die Zustimmung der chinesischen Medikamentenbehörde, für eine zweite Phase der klinischen Prüfung für ihren HIV-Impfstoffkandidaten Tiantan.

Normalerweise muss ein Impfstoff drei Versuchsphasen an Menschen durchlaufen, bis das Produkt eine Lizenz erhalten kann. In den ersten beiden Phasen wird vor allem die Sicherheit des Stoffs untersucht und in der dritten seine Wirksamkeit. Im Mai haben weltweit 24 Impfstoffe die Stufe erreicht, in der sie an Menschen getestet werden dürfen. Tiantan ist das einzige chinesische Produkt, das bereits so weit ist.

Shao forderte die chinesische Regierung auf, die Mittel für die Entwicklung von Impfstoffen weiter zu erhöhen. "Ein effektiver und kostengünstiger Impfstoff gilt einstimmig als die ultimative Waffe gegen HIV und AIDS", sagte er. "Die Finanzierung und die personelle Ressourcen für die Impfstoff-Forschung in China müssen diversifiziert werden und Akteure wie Wohlfahrtsverbände und die Wirtschaft sollten sich ebenfalls an den Bemühungen beteiligen." Derzeit werden auf dem Festland alle Studien von der Regierung finanziert.

Kevin Fisher forderte die chinesische Regierung zu mehr Transparenz auf und bat sie, in der HIV-Impfstoffentwicklung mit den internationalen Forschern zusammenzuarbeiten. Er sagte, die chinesischen Behörden würden in der Regel nur ungern relevante Informationen teilen wie etwa die Höhe der Investitionen und so weiter.

Quelle: China Daily

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