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22. 09. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Einkommensgefälle zwischen Stadt und Land in China wächst

Schlagwörter: China, Einkommensgefälle, Stadt-Land-Gefälle, Einkommensunterschiede

Das Einkommensgefälle zwischen der städtischen und der ländlichen Bevölkerung Chinas wächst weiterhin. Um soziale Spannungen zu vermeiden, ist es daher unerlässlich, Maßnahmen gegen diese Disparitäten zu ergreifen.

Das Einkommensgefälle zwischen städtischen und ländlichen Gebieten in China erreichte 3,23:1 und ist somit das Größte der Welt, wie ein von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS) im August veröffentlichter Bericht erklärte.

Dem Bericht zufolge lebten nun 49,68 Prozent aller Chinesen in Städten, womit China in ein sogenanntes Stadtzeitalter eingetreten ist, in dem fast die Hälfte der Bevölkerung in städtischen Gebieten lebt. Wei Houkai, Chefredakteur des Berichts, erzählte, dass das Einkommensgefälle zwischen städtischen und ländlichen Gebieten während des letzten Jahrzehnts gewachsen sei. Zhang Yuanhong, ein Forscher und Professor am Landentwicklungsinstitut der CASS, glaubt, dass das Gefälle zu schnell ansteige. "Wir erwarten nicht, dass das Verhältnis weiter wächst, da dies die soziale Stabilität gefährdet", erklärte er. Im Gegensatz zu entwickelten Ländern, wo die hauptsächlich von den Branchen und Regionen abhängig sind, ist das Stadt-Land-Gefälle in China der wichtigste Grund für den Unterschied zwischen reichen und armen Leuten, erklärte Zhang.

Langfristige Trends. Zhang zufolge sei das Einkommensgefälle zwischen Stadt und Land bis in die frühen 1980er Jahren rückläufig gewesen. Ab Mitte der 1980ern begann es aber wieder zu wachsen. Die Öffnungs- und Reformpolitik wurde zuerst in ländlichen Gebieten eingeführt und das dortige Einkommen stieg rasch an. Daher war das Einkommensgefälle zu jener Zeit rückläufig. Doch nachdem sich die Städte in den Jahren 1983 und 1984 rasch zu entwickeln begannen, wendete sich der Trend, erzählte Zhang. Es gab zudem auch eine Zeit, in welcher die Nahrungsmittelpreise zurückgingen und die Einkommen der Bauern sich dadurch reduzierten. Die Regierung versucht, die Situation zu verbessern und senkt die Agrarsteuern sowie die Preise für Agrarwerkzeug.

Song Yingchang, Korrektor des CASS Berichtes und Assistent des Direktors des Instituts für Stadt- und Umweltwissenschaften, sagte, dass das Einkommen der Wanderarbeiter ebenfalls große Disparitäten aufweise. "Der Lohnunterschiedsfaktor zwischen Wanderarbeitern aus der Stadt und vom Land lag bei 1,73 im Jahr 2005, stieg aber bis 2009 auf 1,9 und wächst weiter", so Song. Zhang erklärte: "China ist bereits am Wendepunkt der Entwicklung des Einkommensgefälles angelangt - dieser hängt vom BIP pro Kopf, von der Industrialisierung und vom Urbanisierungsgrad ab. Daher ist es jetzt an der Zeit, die Lücke zu schließen."

Quelle: Global Times

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