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11. 10. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China: Massenmigration, massenweise Probleme

Schlagwörter: Wanderarbeiter, Bevölkerung, China, Urbanisierung

Chinas Wanderarbeiterbevölkerung zählt jetzt 221 Millionen beziehungsweise 16,5 Prozent aller Bürger. Mit den Zahlen wachsen auch die Probleme, denn die Migranten genießen nicht die gleichen Rechte wie Ortsansässige und haben somit Schwierigkeiten bei der Integration in das städtische Leben.

Der Bericht über die Entwicklung der Migrantenpopulation Chinas 2011 wurde am Sonntag von der Nationalen Kommission für Bevölkerung und Familienplanung veröffentlicht. Er wird der Zentralregierung als Leitfaden dienen, da er Pläne für die Urbanisierung und die Verwaltung der Bevölkerung formuliert.

"Ein gutes Management der kolossalen treibenden Bevölkerung Chinas ist entscheidend mit der allgemeinen volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung verbunden, und das muss dringend verbessert werden", sagte Zhang Chunsheng, Direktor der Generaldirektion der Kommission bei der Vorstellung des Berichts.

Während der letzten drei Jahre erhöhte sich Chinas Wanderarbeiterbevölkerung um etwa zehn Millionen pro Jahr, und man rechnet damit, dass weitere 300 Millionen Menschen in den nächsten 30 Jahren aus ländlichen in die städtischen Gebiete abwandern, so der Bericht.

"Bei solch großen und schnellen Bevölkerungsverschiebungen, betritt Chinas Urbanisierung eine kritische Phase und ihr Management muss weiter gestärkt werden, um mit den dabei auftauchenden neuen Problemen umzugehen", sagte Zhang.

Zu diesen Problemen gehört die "Krankheit der Stadt", die eine Reihe von sozialen Problemen umfasst, die sich aus riesigen Bevölkerungsbewegungen in die großen Städte ergibt, dazu zählen Armut, erzwungene Abrisse von Wohngebäuden und Herausforderungen für die Nachhaltigkeit von Megastädten in Bezug auf die natürlichen Ressourcen und die Umwelt, ein fundiertes soziales Management und das Erbringen von öffentlichen Dienstleistungen, sagen Experten.

"Von all diesen sind die Probleme eines ausufernden Wohlstandsgefälles zwischen Wanderarbeitern und Städtern von entscheidender Bedeutung, weil sie die soziale Stabilität stören", sagte Wang Qian, der die Abteilung Management der treibenden Bevölkerung der Kommission leitet.

Dem Bericht zufolge wollen mehr als 76 Prozent der neuen Generation der Arbeitsmigranten, die zumeist nach 1980 geboren wurden, dauerhaft in den Städten leben, wo sie arbeiten, sind aber zugleich besorgt angesichts der hohen Kosten des städtischen Lebens und des schlechten Zugangs zu Sozialleistungen wie Bildung, medizinische Versorgung, Unterkunft und Programme der sozialen Sicherheit.

Etwa 4,5 Prozent der Arbeitsmigranten verdienen weniger als 500 Yuan (rund 50 Euro) pro Monat, 27 Prozent weniger als 1000 Yuan, und etwa 20 Prozent können es sich überhaupt nicht leisten, in den Städten zu arbeiten und leben, hieß es.

Schlechte Fähigkeiten und kaum Zugang zu Berufsausbildungen sind vor allem an solch niedrigen Einkommen Schuld, sagte Zhang. Nur 17,8 Prozent der Migranten haben Berufsbildungs- oder Qualifizierungsmaßnahmen von der Regierung erhalten, so der Bericht.

Basierend auf den Erfahrungen der jüngsten Welle der Urbanisierung habe die Zentralregierung eine Politik ausgestellt und Maßnahmen zur Verbesserung des Volkslebens von Migranten eingeführt. Dazu gehören angeblich eine grundlegende Gesundheitsversorgung und Sozialleistungen, die Migranten an ihren Arbeitsplätzen zur Verfügung gestellt werden, sagte Zhang.

Quelle: China Daily

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