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07. 11. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Alterndes China: Pflegeversicherung muss für alle Senioren her

Schlagwörter: Pflegeversicherung, China, Altenpflege

Um den steigenden Anforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft gerecht zu werden, sind die Behörden dazu angehalten, ihre Anstrengungen zur Entwicklung einer Pflegeversicherung zu erhöhen.

China hat drei nationale Krankenversicherungsprogramme, aber keines davon übernimmt die Kosten für die Bürger, die täglich langfristige Hilfe brauchen – das sind schätzungsweise 33 Millionen Chinesen.

"Derzeit erhalten die meisten Senioren Pflege von ihren Kindern oder brauchen ihr Erspartes für Pflegeleistungen auf. Beide Modelle stehen vor großen Herausforderungen", sagte Liang Tao, Direktor der Regulierung von Lebensversicherungen für die China Insurance Regulatory Commission (CIRC).

Die größten Hindernisse für die Altenpflege in China seien de facto die schrumpfende Familiengröße sowie unzureichende Investitionen in die Pflegebranche, sagte er im Rahmen eines Symposiums über Chinas Entwicklungsstrategie für die langfristige Pflege, das am Freitag in Peking stattfand.

Zhao Zhiyun versteht nur zu gut, von welchen Herausforderungen Liang spricht. Der 83-jährige Rentner aus Peking sagte, er und seine Frau seien am Bein operiert worden und beiden falle es jetzt schwer zu gehen. "Unsere beiden Töchter leben in anderen Städten, sodass wir nicht erwarten können, dass sie sich um uns kümmern", sagte der ehemalige Lehrer, der bis jetzt darum gekämpft hat, eine qualifizierte Vollzeitpflegekraft zu mieten.

Nach der sechsten nationalen Volkszählung im vergangenen Jahr stellte sich heraus, dass mehr als 13 Prozent der Bevölkerung (oder 178 Millionen Personen) in China mindestens 60 Jahre alt sind.

Berechnungen des China National Committee on Aging weisen darauf hin, dass diese Zahl bis Ende 2050 auf 487 Millionen ansteigen könnte, und dass dann schätzungsweise 100 Millionen Chinesen mit mäßiger oder schwerer Behinderung leben werden.

Ausgehend von dieser Schätzung wird es etwa 3,5 Billionen Yuan (etwa 400 Milliarden Euro) kosten, substanzielle Pflegedienste für ältere Menschen auf eine langfristige Grundlage zu stellen, sagte Chen Chuanshu, stellvertretender Direktor des alternden Ausschusses. Die Entwicklung einer Pflegeversicherung, einschließlich kommerziellen Varianten, werde dafür sorgen, dass genügend Geld zur Verfügung steht, sagte er.

Liang pflichtete ihm bei, indem er hinzufügte, dass kommerzielle Versicherungen den unterschiedlichen Bedürfnissen der Verbraucher gerecht werden könnten. Ein Riesengeschäft für die Versicherungsbranche. Chinesische Unternehmen haben erst im Jahr 2006 damit begonnen, die Pflegeversicherung anzubieten, und im vergangenen Jahr gab es nur 21 entsprechende Produkte auf dem Versicherungsmarkt des chinesischen Festlands, sagte er.

Allerdings widerspricht dem Fang Jiake, stellvertretender Direktor des Senioren-Wohlfahrtsverein Hetong in Tianjin. Er glaubt nicht, dass kommerzielle Pflegeversicherungen das Problem für jedermann lösen kann. "Kommerzielle Versicherer zielen in der Regel auf die Reichen ab, und da das Pflegebedürfnis ein wachsender Sektor (in China) ist, ist es schwer zu sagen, ob sie den Markttest bestehen", sagte er.

Quelle: China Daily

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