Wütende Chinesen zertrümmern Siemens-Kühlschränke

Vor einem Siemens-Gebäude in Chinas Hauptstadt zerstörten einige Männer mit Hammern drei angeblich defekte Kühlschränke. Diese Aktion war ein Protest gegen die Qualitätsprobleme mit den Kühlschranktüren und die ablehnende Haltung des deutschen Konzerns.

Folgende Szene spielte sich am Sonntagmorgen vor dem Siemens-Hauptquartier in Beijing ab: Zunächst wurden drei Siemens-Kühlschränke aus einem Lieferwagen ausgeladen, und dazu noch ein Schild, auf dem stand: "Siemens, you’d better close the door" (Siemens, hättet ihr mal besser die Tür geschlossen). Und dann schritt man zur Tat: Die Geräte wurden mit Hammern geschlagen, bis sie völlig kaputt waren. Danach wurden die Trümmer schnell noch aufgeräumt und in den Wagen eingeladen. Etwa 40 Menschen, darunter Passanten und einige Reporter, erlebten den Protest. Tausende Internetnutzer äußerten ihre Unterstützung, nachdem der Organisator Luo einige Fotos von der Aktion hochgeladen hatte.

Der besagte Organisator dieser Aktion, Luo Yonghao, ist ein berühmter chinesischer Blogger und Gründer einer englischen Schule in China. Der Konflikt zwischen Luo und Siemens hatte schon vor knapp zwei Monaten begonnen. Am 27. September verfasste Luo einen Eintrag in seinem Mikroblog, dem Twitter-ähnlichen Gegenstück Chinas, und sagte, dass seine Kühlschranktür manchmal nicht schließe. "Ich werde Sachen dieser schlechten Marke nie mehr kaufen", schrieb er im Mikroblog. Tausende seiner Leser stimmten daraufhin in die Klage ein und berichteten online von den Mängeln ihrer Siemens-Produkte. Die anderen zwei bei der Aktion zerstörten Kühlschränke gehörten einem renommierten Musiker und einem Schriftsteller, die auch ähnliche Probleme hatten. Ihre Türen schließen nicht, wenn man sie nicht "leicht und mit Sorgfalt schiebt", so Luo.