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20. 12. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesischer Fußball: Gerichtsverfahren wegen Korruption beginnen

Schlagwörter: Korruptin Fußball China Club Glückspiel Schiedsrichter

Die lang erwarteten Gerichtsverfahren wegen Korruption im chinesischen Fußball begannen an diesem Morgen in der nordostchinesischen Stadt Tieling. Chinas ehemaliger oberster Fußballschiedsrichter Zhang Jianqiang erschien als erster vor Gericht.

Zhang Jianqiang

Zhang, Ex-Direktor des Schiedsrichterausschusses des chinesischen Fußballverbandes (CFA), wurde im März 2011 wegen Spielmanipulationen und Bestechung verhaftet. Es gibt zwei Anklagen gegen ihn, eine wegen Annahme von Schmiergeldern und eine andere wegen Bestechung von Nicht-Beamten. Er war der erste Angeklagte vor Gericht. Weitere Personen, die in Korruptions- und Spielmanipulationsskandale verwickelt sind, werden in dieser Woche vor Gericht erscheinen.

Nach einer Mitteilung, die durch den Mittleren Volksgerichtshof von Tieling, eine Stadt in der Provinz Liaoning, veröffentlicht wurde, soll Wang Po, der ehemalige Manager des Fußballklubs von Shaanxi, am Dienstag unter dem Vorwurf der Bestechung und Betrug vor Gericht erscheinen. Darauf folgt am Mittwochmorgen Yang Yimin, Ex-Vizedirektor des Chinesischen Fußballverwaltungszentrums, der wegen Annahme von Bestechungsgeldern angeklagt ist.

Mehr als 20 Personen, von denen die meisten ehemalige Beamte des CFA und von Fußballklubs sind, werden diese Woche vor dem Mittleren Volksgericht von Tieling stehen.

Unterdessen werden auch mehrere berühmte Unparteiische wie Lu Jun, in China als "Goldene Pfeife" gefeierter WM-Schiedsrichter von 2002, in dieser Woche vor dem Mittleren Volksgericht von Dandong in Liaoning stehen.

Lu Jun

Lu kündigte im Jahr 2005 seinen wohlverdienten Ruhestand an, wurde aber wegen Bestechlichkeit im Jahr 2010 festgenommen. Lu vergoldete seine Pfeife angeblich, als er 2003 ein Match zugunsten von Shanghai Shenhua pfiff. Lu und Funktionär Zhang Jianqiang, der als Mittelsmann diente, erhielten dafür jeweils 350.000 Yuan (etwa 40.000 Euro).

Lu Jun wurde in den Staatsmedien als der beste Schiedsrichter Chinas gefeiert und hatte mehr als 200 hochrangige Spiele gepfiffen. Als eines von sechs Mitgliedern des Schiedsrichterausschusses der Asian Football Confederation (AFC) wurde Lu von der AFC zweimal zum besten Schiedsrichter des Jahres gewählt und amtierte bei der WM 2002 und bei Olympischen Spielen.

Chinas Profi-Ligen wurden seit Jahren mit Vorwürfen in Sachen Glücksspiel, Spielabsprachen und korrupten Schiedsrichtern gequält, die, gekoppelt mit den armseligen sportlichen Leistungen, schon lange eine Quelle der Enttäuschung für eingefleischte Fans sind.

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Quelle: Shanghai Daily

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