Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>China Schriftgröße: klein mittel groß
21. 12. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China und Sex: Sexualerziehung, Diskriminierung und häusliche Gewalt sind Kernprobleme

Schlagwörter: Crazy-English Sex Sexualität Sexualerziehung Diskriminierung häusliche Gewalt Geschlechtererziehung

Eine Arbeitsgruppe aus mehr als einem Dutzend Experten für Sexualität, Geschlechterstudien und Soziologie hielten am 11. Dezember ihre 4. jährliche Diskussion über die diesjährigen elf wichtigsten Probleme zum Thema Sex in China ab.

Kim Lee versuchte am 15. Dezember die Scheidung von ihrem Mann Li Yang, Gründer der Sprachschule Crazy English, vor Gericht in Beijing zu regeln. Häusliche Gewalt veranlasste die Frau zu diesem Schritt. Ihr Fall steht stellvertretend für ein altes Problem in China.

Die behandelten Themen haben im vergangenen Jahr die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen, und zu hitzigen Debatten vor allem auf Microblogs geführt.

Ziel der Diskussion am runden Tisch ist es, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für diese Themen voranzubringen sowie sexuelle Rechte und die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern. Im Anschluss an die Diskussion veröffentlichte das Gremium eine Erklärung, wonach die drei wichtigsten Themen des Jahres Sexualerziehung, der Umganng mit der Gruppe der LGBT (Lesbian, Homosexuell, Bisexuelle und Transgender) und häusliche Gewalt in China sind.

Umstrittene Sexualerziehung

Als ein hartnäckiges Problem im Laufe der Jahre hat sich die schulische Sexualerziehung erwiesen, erklärt Fang Gang, Direktor des Institute of Sexualities und Gender Study an der Beijing Forestry University, der Gastgeber und Organisator der Podiumsdiskussion zu Beginn dieses Monats war.

Ein Sexualkundebuch für Grundschüler in Beijing

Im August wurde versuchsweise ein Sexualkundebuch für Grundschüler in Beijing veröffentlicht, das anhand von Zeichnungen Geschlechtsverkehr erklärt und mit Texten den Vorgang der Empfängnis erläutert. Einige Leute beschimpften das Lehrbuch als übermäßig deutlich und nannten es sogar pornografisch, und viele Eltern waren besorgt, dass es vielleicht die Kinder negativ beeinflussen könne.

Die öffentliche Diskussion über die Frage versteifte sich vor allem auf die dargestellte sexuelle Physiologie, während die Tatsache, dass die Schulbücher Kinder auch Respekt und Verantwortung sowie die Gleichstellung der Geschlechter lehren, und nicht zuletzt, sich selbst zu schützen, wurde völlig übersehen.

"Obwohl es eine hitzige Debatte in den Medien gegeben hat, haben wir die Kinder nicht wirklich gefragt, welche Art von Sexualerziehung sie wollen oder brauchen", sagte Hou Wenjun, eine Lehrerin am Zentrum für Sexualität und Geschlechtererziehung in Beijing. Hou sagte, sie sei überrascht, wieviel Kinder heute über Sex wissen im Vergleich zu früher.

In einem damit in Zusammenhang gebrachten Fall wurden mehr als 20 Oberschülerinnen in Shanghai dabei erwischt, wie sie Sex gegen Geld angeboten hatten. Die Medien stürzten sich auf die Geschichte und tadelten die beteiligten Mädchen als zu materialistisch und unmoralisch.

"Jugendliche haben sexuelle Rechte, und wir sollten ihnen diese nicht nehmen", sagte Fang. "Anstatt die Mädchen zu kritisieren, sollten wir erkennen, dass es der Gesellschaft obliegt, sie zu lehren, wie sie ihre Rechte angemessen nutzen und sich schützen können."

Aktive LGBT-Gemeinschaft

Laut der Arbeitsgruppe hatte die LGBT-Gemeinschaft, verglichen mit den Vorjahren, in diesem Jahr eine stärkere Stimme in der Öffentlichkeit. Das bemerkenswerteste Beispiel war ein Kampf der Worte zwischen der LGBT-Gemeinschaft und dem Promi-Paar Lü Liping und Sun Haiying. Im Juni verbreitete das Paar einen Microblog-Post, dass homosexuell zu sein als "sündig" beschrieb und ermutigte andere Web-Nutzer solche Nachrichten weiter zu posten.

1   2   vorwärts  


Quelle: Global Times

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr