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25. 12. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Eisenbahnministerium stutzt Bauprojekte weiter

Schlagwörter: Eisenbahn China

China plant angesichts der Bedenken wegen der zunehmenden Verschuldung und der in Frage gestellten Sicherheit, die Ausgaben für den Ausbau des Schienennetzes im kommenden Jahr weiter zu senken. Allerdings bleibt die Bahn für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung wichtig.

Das Eisenbahnministerium hat für den Ausbau der Bahninfrastruktur im kommenden Jahr 400 Milliarden Yuan (64 Milliarden US-Dollar) vorgesehen, sagte Minister Sheng Guangzu gestern. Im Vergleich dazu sind im laufenden Jahr erwartungsgemäß 469 Milliarden Yuan und im Jahr 2010 nicht weniger als 700 Milliarden Yuan ausgegeben worden. China hat den Ausbau des Schienennetzes und die Geschwindigkeit seiner Superschnellzüge nach dem Zusammenstoß zweier Hochgeschwindigkeitszüge am 23. Juli in Wenzhou reduziert. Der Unfall, bei dem mindestens 40 Menschen getötet wurden, hat das Vertrauen der Anleger in den Eisenbahnsektor erschüttert und damit die Kreditfähigkeit des Ministeriums verringert. Der in Shanghai notierte Bahnbetreiber CSR Corp. musste deswegen seine ehrgeizigen Finanzierungsprojekte zusammenstreichen.

Sheng sagte indes auf der Nationalen Eisenbahnkonferenz, dass die schnelle Entwicklung der Eisenbahn beibehalten werden solle, da sie bei der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes eine Schlüsselrolle spiele, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Insbesondere helfe sie dabei, die Inlandnachfrage zu erhöhen. Das Ministerium plane, 2012 nicht weniger als 6366 neue Schienenkilometer dem Verkehr zu übergeben.

Das Eisenbahnministerium, das auf dem Anleihenmarkt wie ein Unternehmen agiert, hat Schulden in der Höhe von über zwei Billionen Yuan. Diese riesige Summe hat der Besorgnis Auftrieb gegeben, dass das Ministerium die Schulden möglicherweise nicht zurückzahlen kann. Laut Xinhua wurde der Bau neuer Linien nach dem Unfall fast gestoppt. Grund dafür waren eine geringe Liquidität und die Folgen des Unfalls. Doch seit dem vierten Quartal scheinen sich die Finanzierungsschwierigkeiten gelockert zu haben und das Ministerium konnte Kredite über 200 Milliarden Yuan von den Staatsbanken aufnehmen und Wertschriften in der Höhe von 20 Milliarden Yuan verkaufen. Die Regierung hatte zuvor den Käufern von Eisenbahnaktien Steuererleichterungen versprochen. Sheng sagte, dass das Ministerium auch Investitionen von lokalen Regierungen und aus dem privaten Sektor suchen würde, um die Finanzierungskanäle zu diversifizieren.

Die Weltbank sagte diese Woche, dass der chinesische Eisenbahnsektor eine marktorientierte Preispolitik betreiben müsse – sowohl beim Passagier- wie auch beim Frachtverkehr. "China hat zwar das mit Abstand am dichtesten befahrene Schienennetz der Welt, aber die Preise haben damit nicht Schritt gehalten", sagte Gerald Ollivier, ein in Beijing ansässiger Infrastrukturspezialist der Weltbank.

Obwohl es die oberste Priorität sein sollte, die Preise erschwinglich zu halten, könne dennoch eine breitere Bandweite an Preisen Passagiere dazu bewegen, diejenigen Züge zu benutzen, welche sonst weniger stark frequentiert sind. Dies könne zu steigenden Einnahmen führen, ohne den Durchschnittspreis erhöhen zu müssen. Die Weltbank sagte, dass solche Veränderungen des Systems nicht nur helfen würden, die Nachfrage der Konsumenten zu bedienen, sondern sie würden die Eisenbahn auch bequemer und günstiger machen, gleichzeitig aber die Einnahmen erhöhen, die es für den Ausbau des Netzes braucht.

Quelle: Shanghai Daily

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