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30. 12. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Ostchina: "Pille danach"-Regelung führt zu Diskussionen

Schlagwörter: Fuzhou Fujian Pille danach Apotheke Schwangerschaft Geschlechtsverkehr

In Fuzhou, Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Fujian, müssen Käufer der "Pille danach" in der Apotheke ihren Namen, Telefonnummer und Personalausweisnummer angeben. Das Medikament kann eine Schwangerschaft nach Geschlechtsverkehr verhindern.

Die Regelung führte zu Debatten über eine Gefährdung der Privatsphäre. Kritiker im Internet schrieben, die Registrierungspflicht sei eine eklatante Verletzung der Privatsphäre.

Die Gesundheitsbehörde Fuzhou, welche die Regelung am 21. Dezember einführte, teilte mit, dass Frauen damit vor dem schädlichen Missbrauch der Tabletten und illegalen Abtreibungen geschützt werden sollen.

Die Regelung wurde in mehreren Städten der Provinz eingeführt, darunter in Xiamen und Sanming.

Demnach sind Apotheken dazu verpflichtet, Namen und Personalausweisnummern aufzunehmen und die Menge der Tabletten aufzulisten, die sie jedem Kunden verkauft haben.

Die Maßnahme kam bei den Kunden jedoch nicht gut an. Apotheken klagten gegenüber der Zeitung Xiamen Daily, dass viele Menschen zögerten, ihre Personalausweise vorzulegen.

"Einige Verbraucher entschieden sich gegen den Kauf der Pille danach, als sie aufgefordert wurden ihre Namen zu sagen. Im traditionellen chinesischen Denken ist es keine ‘ehrenhafte’ Sache, die Pille danach zu kaufen“, sagte ein Mitarbeiter einer Apotheke in Xiamen der Zeitung.

Die neue Regelung löste in vielen Online-Foren hitzige Diskussion aus.

Eine Sorge, die wiederholt zum Ausdruck gebracht wurde, war, ob das Apothekenpersonal die privaten Kundeninformationen nutzt, um damit Geld zu verdienen, oder ob die Daten geschützt sind.

Die Antwort der lokalen Apotheken war, dass sie für diese Arbeit nicht gut gerüstet seien. "Wir Apotheken folgen lediglich der Anweisung, Informationen zu sammeln und sie zur Prüfung der Polizei und den Gesundheitsbehörden weiterzuleiten. Wir haben nicht die Ressourcen, um zu verhindern, dass solche Daten durchsickern", sagte ein Mitarbeiter einer Apotheke in Fuzhou.

Weitere Diskussionen kreisten um die Auswirkungen der Regelung auf Schwangerschaften von Jugendlichen. Mädchen ohne Personalausweis würden Schwierigkeiten haben, die Pille zu kaufen, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.

Quelle: Global Times

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