Chinas höchster Wirtschaftsplaner sagte am Mittwoch, dass die Regierung das unbefugte Kassieren von Kindergartengebühren verbieten will. Dies ist der jüngste Schritt, um die hohen Kosten für die vorschulische Erziehung zu senken.

"Der Schritt soll die wissenschaftliche Entwicklung der vorschulischen Erziehung fördern, die Gebührenerhebung von Kindergärten regulieren und die legitimen Interessen der Schüler und der Kindergärten schützen", schrieb die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission in einer Erklärung. Demnach dürfen die Kindergärten künftig keinerlei Geldzahlungen zur Voraussetzung für die Einschreibung machen, seien dies Patenschaften, das Mittragen von Schulsaniergebühren und so weiter. Auch ist verboten, im Namen von Interessengruppen, Workshops, zusätzlichen Bildungsprogrammen oder Eltern-Schüler-Gruppen außerplanmäßige Aufschläge zu verlangen. Alle Gebühren mit Ausnahme jener für die Bildung, Kinderbetreuung und Unterkunft müssen auf freiwilliger Basis erhoben und regelmäßig publiziert werden, hieß es weiter.

Eltern haben sich über die hohen Gebühren beklagt, welche selbst öffentliche Kindergärten erheben. Der Hintergrund: Die Nachfrage nach einer vorschulischen Erziehung wächst schneller als neue Kindergärten gebaut werden können. 2010 gab es Berichte, dass Eltern in den großen Städten oft tagelang Schlange stehen mussten, um einen Platz für ihre Kinder zu bekommen.

Die Zentralregierung hat 2011 drei Milliarden Yuan (476 Millionen US-Dollar) für die „Unterstützung der Entwicklung einer ländlichen vorschulischen Erziehung in den zentralen und westlichen Regionen sowie in den von ethnischen Minderheiten bewohnten Gebieten“ budgetiert, hieß es von Seiten des Finanzministeriums.

Kindergärten müssen laut der Anweisung der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission alle Gebühren öffentlich bekannt geben und klar kennzeichnen. In der Mitteilung wurden die lokalen Behörden aufgefordert, die Überwachung der Kindergärten zu verstärken und Unregelmäßigkeiten streng zu bestrafen.