Home | Aktuelles |
Multimedia |
Service |
Themenarchiv |
Community |
Home>China | Schriftgröße: klein mittel groß |
06. 01. 2012 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Gefälschtes Erdnussöl, das möglicherweise Unfruchtbarkeit verursachen kann, wurde am Dienstag in Südchina beschlagnahmt. Der jüngste Skandal stellt die Lebensmittelsicherheit im bevölkerungsreichsten Land der Welt erneut in Frage.
Die Behörden von Dongguan (Provinz Guangdong) hatten nach einer Razzia auf mehreren Märkten fast 600 Speiseöl-Produkte beschlagnahmt, die entweder minderwertig oder gefälscht waren, sagte Shao Xiongfeng von der Industrie- und Handelsverwaltung in Dongguan am Mittwoch gegenüber China Daily. Der Verkauf von gefälschtem Speiseöl sei scheinbar auf einigen Märkten verbreitet. "In einem Geschäft waren sechs der 20 verkauften Marken problematisch."
Alle beschlagnahmten Produkte waren in der Lebensmittelfabrik Yonglong produziert worden. Die Behörden begannen mit den Kontrollen, nachdem ein Enthüllungsreporter der Southern Metropolis Daily entdeckte, dass die Fabrik Ende letzten Monats jeden Tag über vier Tonnen minderwertiges und möglicherweise gefährliches "Erdnussöl" verkaufte. Die Fabrik in der Gemeinde Zhongtang vermischte Öl aus Sojabohnen mit Palmöl unbekannter Herkunft sowie Öl aus Baumwollsamen. Um die Mischung wie Erdnussöl riechen zu lassen, wurden Duftstoffe beigefügt. Das Baumwollsamenöl diente dazu, der Flüssigkeit das richtige Aussehen zu geben.
Ärzte sagten, dass rohes Baumwollsamenöl zu Unfruchtbarkeit führen kann. "Es handelt sich um einen Giftstoff. Experimente haben bewiesen, dass das Öl Samenzellen vergiftet und bei Männern Unfruchtbarkeit verursachen kann", sagte Wang Xingguo, Direktor der Abteilung Ernährung im Zentralen Krankenhaus der Stadt Dalian.
Der Preis für fünf Liter Erdnussöl liegt bei rund hundert Yuan (15,9 US-Dollar). Gefälschtes Öl aus der Fabrik wird für 92 Yuan verkauft. Die Kosten für Soja- und Palmöl liegen jedoch selbst bei hinreichender Qualität etwa bei einem Drittel des Preises für echtes Erdnussöl. Der Fabrikbesitzer mit dem Nachnamen Liu hatte dem Reporter der Southern Metropolis Daily eine Geschäftslizenz gezeigt. China Daily gelang es jedoch nicht, die Fabrik im Suchsystem der registrierten Unternehmen in Dongguan aufzufinden.
Die gepanschten Produkte sind von den echten nur schwer zu unterscheiden, sobald sie sorgfältig verpackt und beschriftet wurden. Das gefälschte Öl war auf Lebensmittelmärkten in Guangdong, Hunan und Jiangxi aufgetaucht.
Dies ist nicht das erste Mal, dass in Guangdong gefälschtes Erdnussöl gefunden wurde. Im März 2011 hatte die Polizei in der Stadt Shaoguan eine illegale Fertigungsanlage abgerissen, in der ein Verschnitt aus Sojaöl, Geschmack- und Farbstoffen hergestellt wurde. Mehr als 700 gefälschte Produkte waren dabei beschlagnahmt worden. 2008 hatte sich bei offiziellen Checks von Erdnussöl ergeben, dass über 70 Prozent der Proben, die auf den lokalen Märkten gesammelt wurden, nicht den nationalen Standards entsprachen.
Ein Experte des Chinesischen Verbands für Getreide und Öle, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte, dass mindestens 30 Fabriken in der Provinz gefälschtes Erdnussöl herstellen. "In den meisten Fällen handelt es sich dabei um registrierte Unternehmen", sagte er.
Quelle: China Daily
Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur
Kommentar schreiben |
Kommentare |
Keine Kommentare.
|
mehr |