Die erste von China selbst entwickelte Magnetschwebebahn mittlerer und niedriger Geschwindigkeit ist gestern in der Provinz Hunan vom Band gelaufen. China ist damit das vierte Land weltweit, das eine derartige Technologie herstellen kann.

Der Zug ist in drei Wagons gegliedert und kann maximal 600 Passagiere befördern. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 100 Kilometer pro Stunde. Für die Entwicklung des Hightech-Produkts haben 800 Techniker der Firma "CSR Zhuzhou Electric Locomotive" nur fünf Jahre gebraucht.

Xu Zongxiang, der Geschäftsführer der Firma, erklärte, dass bei dem Entwurf und Bau des Zugs viele Techniken und Konzepte von Flugzeugen angewandt worden seien. Darüber hinaus seien auch innovative neue Systeme und Mechanismen entwickelt worden. Hier sei vor allem der Leichtbau hervorzuheben, der durch eine Sonderkonstruktion realisiert wurde. Bei gleicher Belastungskapazität ist der Zug 15 Prozent leichter als normale U-Bahn-Züge. Ein neu entwickeltes Fixierungsgerät kann einer Entgleisung des Wagons wirksam vorbeugen. Nicht zuletzt kann der Zug auch außergewöhnlichen Wetterbedingungen wie starkem Regen, Schnee, Wind und Sandstürmen standhalten.

"Die Magnetschwebebahn macht im Vergleich zur traditionellen Schienenbahn weniger Lärm und kann einen Null-Ausstoß realisieren. Diese 'grüne' Verkehrstechnik wird heute von vielen Ländern begrüßt. Eine Magnetschwebebahn der mittleren und niedrigen Geschwindigkeit ist sehr gut für den Verkehr in Städten sowie zum Einsatz im regionalen Nahverkehr geeignet", betont Xu.

Liu Youmei, Wissenschaftler an der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften und zugleich Leiter des Entwicklungsteams, sagte vor der Presse stolz, dass China jetzt das weltweit vierte Land sei, das eine Magnetschwebebahn mittlerer und niedriger Geschwindigkeit bauen könne. Er drückte bei dieser Gelegenheit auch seine Zuversicht über die Perspektive des Produkts im Transportmarkt aus. Laut Liu würden bereits Gespräche mit touristischen Zielorten über einen kommerziellen Einsatz der neuen Magnetschwebebahn geführt. "Es ist außerdem auch möglich, dass unsere Magnetschwebebahn zunächst im Ausland in Betrieb genommen wird", so der Wissenschaftler.