Chinesische Astronauten üben derzeit manuelle Andocktechniken im Weltraum und durchlaufen ein körperliches Training, um sich für Missionen von Chinas bemanntem Weltraumprogramm im nächsten Jahr vorzubereiten. Das sagte der Hauptverantwortliche und Chinas erster Astronaut am Mittwoch.

Zhou Jianping sagte auf der zweiten akademischen Konferenz zum bemannten Weltraumflug in Changsha, Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hunan, dass nach der im Juni gestarteten Shenzhou IX die Vorbereitungen für weitere Missionen mit Hochdruck vorangetrieben würden.

China plant die erneute Versendung von Astronauten zum Tiangong-1-Zielmodul, damit diese dort leben und arbeiten und "weiter Technologien, die das Leben der Astronauten im Weltraum sichern, die Arbeitfähigkeit der Menschheit im Weltraum und einige wichtige Technologien für Chinas geplante Weltraumstation prüfen", sagte Zhou.

Die erste provisorische chinesische Weltraumstation Tiangong-1 flog im September 2011 in den Weltraum. Sie dockte im vergangenen November an das unbemannte Raumschiff Shenzhou-8 und im Juni 2012 an Shenzhou IX an, um Chinas Andockmanöver im Weltraum zu überprüfen.

China plant um das Jahr 2020 herum den Bau seiner eigenen Weltraumstation. Die "Weltraumstation im China-Stil", sagte Zhou, werde sich in Weltraumforschung und wissenschaftlicher Forschung engagieren.

"Unser Ziel ist es, eine Raumstation auf internationaler Ebene zu bauen, welche die Anforderungen von wissenschaftlichen Experimenten und technologischen Tests erfüllt“, sagte er auf der Konferenz.

Yang Liwei, stellvertretender Leiter des China Ingenieurbüros für bemannte Raumfahrt und Chinas erster Astronaut an Bord des Raumschiffs Shenzhou V im Jahr 2005, sagte, die manuelle Andocktechnologie, die mit Shenzhou IX erstmals getestet wurde, habe den Weg für künftige Missionen geebnet. Die Astronauten, die derzeit ein intensives Training durchliefen, seien überwiegend sehr erfahren.