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30. 01. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinas "demografische Dividende" schwindet

Schlagwörter: demografische Dividende,Familienplanungspolitik,Einkindpolitik,Erwerbstätige

Laut Experten droht Chinas "demografische Dividende" zu verschwinden. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum des Landes haben. Eine Anpassung der Familienplanungspolitik und Einkindpolitik könnte die negativen Folgen jedoch lindern.

Die People’s Daily zitierte in einem am Montag erschienen Artikel einen Experten, der erklärte, dass Chinas "demografische Dividende" seit 2012 schwinde, was wiederum erhebliche Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben werde.

"Wir sollten psychologisch und politisch auf diese Situation vorbereitet sein", sagte Professor Cai Feng, Demograf und Direktor des Instituts für Bevölkerung und Arbeitsmarkttheorie der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, in einem Interview mit der People’s Daily. Die Zeitung ist das Hauptpresseorgan der Kommunistischen Partei Chinas (KP Chinas).

Seine Bemerkungen folgten auf den ersten Rückgang der Zahl der chinesischen Erwerbspersonen seit Beginn der Reform- und Öffnungspolitik des Landes in den späten 1970er Jahren.

Daten, die am 18. Januar vom Statistikamt veröffentlicht wurden, zeigen, dass die Zahl der Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 59 Jahren in 2012 gegenüber dem Vorjahr um 3,45 Millionen sank. Dies markiert den ersten "absoluten Rückgang" bezüglich der Erwerbstätigen Chinas.

Ma Jiantan, Direktor des Statistikamtes, sagte vor Kurzem bei einer Pressekonferenz, dass die Situation viel Aufmerksamkeit verlange.

Unter dem Begriff "demografische Dividende" versteht man das Zeitfenster, in dem die erwerbsfähige Bevölkerung zunimmt und gleichzeitig der Anteil der Alten und Kinder, die versorgt werden müssen, vergleichsweise niedrig ist. Wird die entwicklungsbedingte Veränderung der Altersstruktur eines Landes mit effektiven politischen Maßnahmen und Märkten kombiniert, so können mögliche wirtschaftliche Nutzen erzielt werden.

Ein Bericht der China Development Research Foundation kam auch zu dem Schluss, dass während des aktuellen Jahrzehnts die Zahl der Erwerbtätigen in China um etwa 29 Millionen sinken wird. Cai sagte, das Verschwinden der "demografischen Dividende" werde große Veränderungen im Hinblick auf Chinas Wirtschaftswachstum mit sich bringen.

"Potenzielle Wachstumsraten werden durch den Einsatz von Erwerbstätigen, Kapital und verbesserte Produktionsleistungen bestimmt. Das Verschwinden der demografischen Dividende wird erhebliche Auswirkungen auf diese drei Faktoren haben", erklärte Cai.

Er fügte hinzu, dass Chinas zukünftiges Wirtschaftswachstum aufgrund des Wegfalls der "demografischen Dividende" abnehmen werde.

"Angesichts des Verschwindens können wir die Erwerbsbeteiligungsquote erhöhen und die Produktionsleistung steigern", erklärte Cai.

Zur Frage, ob das Land seine umstrittene Familienplanungspolitik oder seine Einkindpolitik anpassen sollte, um die Auswirkungen zu mildern, sagte Cai, dass verschiedene Familien unterschiedliche Erwartungen hätten und die Regierung beginnen sollte, die Bevölkerungspolitik aus einer an den Menschen orientierten Perspektive angemessen anzupassen.

"Soweit es mich betrifft, sollte jegliche Anpassung offen sein für eine Zweikindpolitik", erklärte Cai.

Quelle: german.china.org.cn

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