China wird seine bislang größte Plattform für die Durchführung von Online-Umfragen einrichten, wie ein Forscher der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS) am Mittwoch bekannt gab. Die CASS werde 600,000 Freiwillige bitten, in den kommenden drei Jahren an den Umfragen teilzunehmen, und ihre Meinungen würden an die politischen Entscheidungsträger in der Zentralregierung und den Lokalregierungen weitergegeben, so Liu Zhiming, der CASS-Forscher, der für das Programm verantwortlich ist. Die zunehmend freimütigen Internetnutzer diskutierten aktiv jeden Aspekt in China, von politischen und wirtschaftlichen bis hin zu sozialen Angelegenheiten, so Liu. Online-Meinungen seien entscheidend für die chinesische Regierung, damit diese faire politische Maßnahmen ergreifen und Stabilität aufrechterhalten könne.

Die Zahl der Internetnutzer hat mit Stand von 2012 über 564 Millionen, oder 43 Prozent der Bevölkerung Chinas, erreicht, wie Daten vom China Internet Networks Information Center belegen. Sina Weibo, Chinas größte Microblogging-Website, hatte mit Stand von Ende 2012 über 500 Millionen Teilnehmer, wie Sina Corp. am 20. Februar bekannt gab. Die Internetnutzer haben seit den letzten Jahren wachsenden Einfluss auf die Formung der Gesellschaft, indem sie Microblogs und andere Formen neuer Medien nutzen, um korrupte Regierungsbeamte aufzudecken und sich gegen Regierungsmaßnahmen auszusprechen.