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08. 03. 2013 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Kürzlich wurden die Ergebnisse einer landesweiten Umfrage unter chinesischen Familien zum Thema Glück veröffentlicht. Danach bezeichnen sich die meisten als glücklich mit einem Durchschnittswert von 6,9 auf einer zehnstufigen Skala. Zu den wichtigsten
Indikatoren zählen der Gesundheitszustand der Familienangehörigen, die Harmonie zwischen den Ehepartnern, der Besitz einer eigenen Wohnung, gute Lern- und Arbeitsleistungen der Kinder und nicht zuletzt eine seelische Ausgeglichenheit.
Laut der Umfrage zählen vor allem Büroangestellte, Mitarbeiter von Joint-Venture-Betrieben und Rentner zu den überdurchschnittlich Glücklichen in China. Als deutlich weniger glücklich bezeichnen sich dagegen Wanderarbeiter und ihre in den Heimatdörfern zurückgelassenen Frauen und Kinder sowie allein lebende alte Menschen, deren Kinder in anderen Städten leben. Die in chinesischen Großstädten jobbenden Wanderarbeiter zeigen dabei die niedrigsten Werte, da sie die Kontakte zu ihren Familien, Bekannten und Heimatdörfern schmerzlich vermissen.
Am Westbahnhof der Stadt Xining in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai wurde ein Wanderarbeiter gefragt, ob er sich glücklich fühle:
"Glücklich? Dieses Wort ist zu kompliziert, für mich ist dies schwer zu erklären."
Prof. Lu Jiehua von der Soziologie-Fakultät der Peking-Universität geht auf den Grund ein:
"Das gesamte öffentliche Leben und die sozialen Dienstleistungen in den Städten sind den Wanderarbeitern bisher noch nicht richtig zugänglich. Zum Beispiel sind die Löhne und auch die Wohnbedingungen für diese Menschengruppe weiterhin problematisch. Wir müssen uns gut überlegen, wie man ihnen effektiv helfen kann, sich in das Stadtleben zu integrieren und ihnen zum Beispiel preiswerte öffentliche Mietwohnungen bereitstellen, damit auch ihre Glückswerte erhöht werden können."
Zu beobachten ist auch, dass ältere Menschen meist höhere Glücklichkeitswerte zeigen. Die 1940er und 50er Jahrgänge fühlen sich selbst meist deutlich glücklicher als die nach 1990 Geborenen. Der Grund liegt darin, dass ältere Menschen ihre Familien vor Jahrzehnten gegründet hatten und dabei eher positive emotionelle Erfahrungen hatten. Zudem machen ihre reichen Lebenserfahrungen ihre Psyche stabiler und gelassener, während sich die 1980er und 1990er oft unter Druck am Arbeitsplatz und in den Familienbeziehungen fühlen.
Dazu meinte ein älterer grauhaariger Mann, der am Beijinger Hauptbahnhof auf Reisen gehen wollte:
"Ich glaube, die Glücklichkeitswerte der älteren Menschen sind höher als die der Jugendlichen. Das ist in anderen Ländern auch der Fall, wie Statistiken zeigen. "
Dem stimmt eine Rentnerin in einem Beijinger Park zu:
"Ich fühle mich glücklich. Denn ich habe das Studium meiner Tochter fianziert. Jetzt hat sie nach ihrem Masterstudium eine gute Stelle gefunden. Da fühle ich mich erleichtert und glücklich. Natürlich bin ich auch, wie wohl jeder, auch manchmal unzufrieden. Doch insgesamt bin ich glücklich."
Für einen privaten Händler aus Yinchuan, der Hauptstadt des nordwestchinesischen autonomen Gebietes Ningxia, sind auch folgende Indikatoren für das Glück wichtig:
"Werte für Glück sind für mich zum Beispiel Altersversicherung, Sozialwohnung und stabile Umsätze - und natürlich auch eine gute Staatspolitik. Ich führe ein glückliches Leben und habe keine Sorgen."
Künftig soll in China in jedem Jahr eine derartige Umfrage durchgeführt werden. Soziologen verweisen dazu darauf, dass Erkenntnisse über die subjektive Befindlichkeit der Bürger für die Regierung wichtige Entscheidungshilfen sind. Denn nur so lasse sich die politische Leitlinie für eine vernünftigere angemessenere Entwicklung mit der Rücksicht auf Interessen einzelner Bürger verbinden, meint Prof. Lu Jiehua von der Soziologie-Fakultät der Peking-Universität:
"Jeder soll sich zugehörig fühlen – zur Familie und auch zum Staat. Dann kann wirklich jeder in der Familie Rückhalt haben und glücklich mit Angehörigen, Verwandten und Freunden sein und tatsächlich Liebe und Fürsorge teilen."
Quelle: CRI
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