Nach der Indienststellung des ersten chinesischen Flugzeugträgers "Liaoning" interessieren sich die internationalen Medien für alles rund um das große Schiff. Heute stellt China.org.cn Ihnen dessen Nahbereichsverteidigungssystem vor.

CIWS 630

Das Nahbereichsverteidigungssystem (auf englisch: Close-in Weapon System, kurz CIWS) wird hauptsächlich auf Kriegsschiffen gegen anfliegende Flugkörper oder kleine, schnelle Boote verwendet. Bisher hat China drei Generationen des Nahbereichsverteidigungssystems entwickelt. An Bord der "Liaoning" wurde das modernste 1130-System der dritten Generation installiert. Es handelt sich um eine Kanone mit elf 30mm-Rohren, daher die Bezeichnung "1130"-System.

Die erste Generation dieser Waffe war ein Umbau des russischen CIWS AK-630. China hatte das System AK-630 importiert und es als Modell genommen, um das eigene 630-System zu entwickeln. Wie oben genannt geht es bei "630" selbstverständlich um eine Kanone mit sechs 30mm-Kalibier-Rohren. Heute wird das CIWS 630 auf den Raketenschnellbooten vom Typ 022 verwendet.

Im Juli 1985 startete die chinesische Marine das Projekt "857", um die zweite Generation des CIWS zu entwerfen. Das neue Modell "CIWS 730" wurde auf den meisten Zerstören und Fregatten installiert und auch exportiert. Da die Zielvorrichtung und das Computersystem die gesamte rechte Seite des Konstrukts einnehmen, verfügt das 730-System über nur eine Ladetrommel mit einer Patronenreserve von lediglich 640 Geschossen.

Bei dem neusten 1130-System hat man gegenüber dem 730-System nicht nur die Patronenreserve verdoppelt, sondern auch die Schussgeschwindigkeit auf 9000 bis 10000 Patronen pro Minute erhöht. Dies reicht zwar nur für circa 10 Sekunden Dauerfeuer, ermöglicht es dem 1130-System aber, auch gegen das Schiff abgefeuerte Überschallraketen abzufangen.